Archiv für 1. Februar 2011

Noch mal zur Frauenquote

Letztens, auf Schulung, berichtete ein betagter Herr, der die 70 schon überschritten hatte, von einem Reichsbahnerlebnis. Verzeihung, einem Erlebnis auf den Schienen der Deutschen Bahn AG. Platz in der Ersten Klasse reserviert, Zug voll, Gänge voll, die Sitze alle besetzt. Auf seinem saß eine deutlich jüngere Dame. Als er sie höflich bat, aufzustehen, da er die Reservierung für den Platz in der Ersten Klasse hätte, sie nicht, rief sie empört: „Sie verlangen von mir, als Frau, daß ich den Rest der Fahrt stehen soll?“ Ja, so verhält sich das mit unseren körperlich und geistig Andersbegabten!

Höchste Zeit also, eine Frauenquote für bereits verkaufte Reservierungen einzuführen. Die Gerechtigkeit schreit danach.

Deutsche Marine im Einsatz

Über das militärische Vorgehen gegen die aufständischen Eingeborenen der Insel Ponape ist von Fregattenkapitän Bollerthun, Kommandant der Emden, ein telegraphischer Bericht eingegangen. Darnach trafen die  Schiffe Emden und Nürnberg am 10. Januar vor Ponape ein, wo bereits Kormoran und Planet ankerten.

Die Lage war hier folgende: 250 aufständische Dschokadschleute mit neunzig Gewehren bewaffnet, hatten sich auf einem etwa 300 Meter hohen, steilen und fast unzugänglichen Felsen in einem stark befestigten Lager verschanzt. Der Zugang zum Lager war vom Feinde zerstört. Den Übergang nach der Hauptinsel Ponape sperrten Polizeitruppen ab und sicherten damit die Kolonien vor Ausfällen. Den Absperrungsgürtel nach der Hauptinsel ließ ich durch ein zusammengesetztes Landungskorps von Emden, Kormoran und Planet verstärken. Nach der See zu übernahmen zunächst Nürnberg und Planet die Blockade gegen die Aufständischen.

Am 13. Januar morgens begann die Beschiessung der feindlichen Stellung durch Emden und Kormoran. Dann wurde das Landungskorps der Nürnberg zusammen mit 100 Polizeisoldaten auf der Westseite der Halbinsel Dschokadsch gelandet. Die Truppen besetzten das Vorgelände, ohne auf Widerstand zu stoßen. Mit einem unerwarteten Angriff wurde dann durch das Landungskorps das Hochplateau erstürmt. Der überraschte Feind floh nach kurzem Widerstand auf die untere Insel. Bei dem Angriff zeichneten sich besonders Oberleutnant zur See Freiherr vom Spiegel von und zu Peckelshei vom Schiff Kormoran, Leutnant zur See Prittwitz und Gaffron vom Schiff Nürnberg und der Polizeibeamte Jahn aus. Der Gegner verlor drei Tote. Sieben Männer und 14 Frauen und Kinder wurden gefangen. Auf unserer Seite  fiel ein Polizeisoldat. Schwer verwundet Leutnant Prittwitz und Gaffron durch einen Schuß in den Oberarm (der Knochen wurde zersplittert, der Arm bleibt erhalten) und ein Polizeisoldat.

Bis zum 18. Januar wurden die Versuche fortgesetzt, die Insel vom Feinde zu säubern. Dabei wurden 39 Männer und 84 Weiber und Kinder gefangen. Die Durchführung der Unternehmung wird durch zahlreiche, schwer zugängliche Höhlen erschwert. Vom 19. bis 25. Januar wurden durch zwei Kolonnen Streifzüge durch die Heimat der Dschokadschleute und die Halbinsel der Paliker unternommen. Kormoran nahm die Beschiessung der Gegend von Tomara vor, um die auf die Hauptinsel übergetretenen Aufständischen von Kiti (Niederlassung an der Bucht im Südwesten der Insel) abzuschneiden. Die Gesamtzahl der Gefangenen beträgt bisher 78 Männer, 175 Frauen nebst Kindern. Fünf Männer, die an dem Blutbad vom 16. Oktober beteiligt waren, sind unter den Gefangenen. Unter Führung der Häuptlinge Jomatau und Samuel wurden noch etwa 46 Aufrührer, mit Gewehren bewaffnet, auf der Hauptinsel Ponape und Dschokadsch zerstreut. Durch fortgesetzte Streifzüge und energischen Druck auf die loyalen Stämme, bei der Auffindung der Rebellen behilflich zu sein, wird versucht, auch diesen letzten Rest zu ergreifen.

Sehr erschwert werden die militärischen Operationen durch das unwegsame Gebirgsland und tropischen Busch. Für Beendigung der Aktion läßt sich ein Zeitpunkt noch nicht angeben. Eine Verminderung der Seestreitkräfte ist zur Zeit nicht angängig. Der Begleitdampfer Titania wartet bis 4. Februar in Jap auf telegraphische Befehle. *Freiburger Zeitung 1. 02.1911*


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