Am 19.07.1990 konnte das NEUE DEUTSCHLAND stolz melden, daß die Arbeitslosenzahl in der ehemaligen DDR erfolgreich auf 223 876 gesenkt wurde. Also auf 2,5 %. Ein Ergebnis, das trotz hartnäckiger Bemühung der CDU und das forcierte Hereinholen immer neuer Arbeitsloser aus dem Ausland, durch die Regierung Merkel, nicht wieder erreicht werden konnte.
Archiv für 19. Juli 2011
Glückwunsch !
Published 19. Juli 2011 Dokumentation , Gedanken , Hilfe man hat uns die Bildung geklaut 4 CommentsSchlagwörter: Glückwunsch
Geschichte wiederholt sich nicht
Published 19. Juli 2011 Dokumentation , Gedanken , Geschichte 15 CommentsSchlagwörter: Afghanistan
Jedenfalls nicht genauso.
Monique darf weiterleben
Published 19. Juli 2011 Dokumentation , Geschichte , Von der DDR lernen heißt Siegen lernen 4 CommentsSchlagwörter: Bürger Westberlins, D-Mark, Egoismus, ein neues Opfer, Erna Hahn Berlin - Wedding Reinickendorfer Straße 112, Geschäft der Lebensmittelschieber, Im Gerichtssaal, Markthalle Ackerstrasse, Monique darf weiterleben, nicht genug Wurst für alle da, Rücksichtslosigkeit und Habgier, Spionage und Hetze, VP-Revier 14 in der Brunnenstraße, Währungsspaltung
Eine Geschichte über den real existierenden Sozialismus bietet das *NEUE DEUTSCHLAND vom 19.07.1961*, seit einigen Tagen darf man in Berlin, Hauptstadt der DDR, nur noch unter Vorlage des Personalausweises einkaufen, es ist nicht genug Wurst für alle da und schon gar nicht auch noch für die Bürger Westberlins, die die offenen Grenzen ohne Scham nutzen, warum sollten sie sich auch schämen? Haben sich die Ostdeutschen nach 1989 geschämt, als sie nach Polen billig Einkaufen und zum Tanken fuhren? Nein.
Im Gerichtssaal. Monique mit dem blauen Ausweis. In der Markthalle Ackerstrasse kannte man sie schon, die 14jährige Monika, die regelmäßig jede Woche an bestimmten Fleischständen einkaufte. Ausweis? Ach, Monika kommt doch immer, wozu diese Formalität! In der ersten Zeit, als Monika zum Einholen kam, hatte man wohl hin und wieder den Ausweis verlangt und Monika hatte dann ein blaues Etwas gezeigt. Na also! Mitarbeiter des AZKW waren aufmerksamer als die Verkäufer in der Markthalle. An der S-Bahn-Station Nordbahnhof und später im VP-Revier 14 in der Brunnenstraße kam es zutage: Monika heißt genau genommen Monique Dubert, wohnt in Westberlin und hat, da ihr Vater Franzose ist, die französische Staatsbürgerschaft und dabei einen in Westberlin üblichen blauen Ausländerausweis. In ihrer Tasche lagen für etwa 35 DM Fleisch und Wurst. „Jede Woche bin ich in die Ackerhalle gefahren“, sagte Monique, „seit einem halben Jahr ungefähr.“ „Hat Dich Deine Mutter geschickt?“ „Nein, meine Tante. Jedesmal habe ich 2 D-Mark dafür bekommen, für Eis oder so.“
Seit das Geschäft der Lebensmittelschieber blüht, gibt es viele „Tanten“ in Westberlin, die auf Koteletts und Wurst aus dem sonst geschmähten „Ostsektor“ reflektieren. Im Falle der Tante Monique Duberts zeigt sich, wie skrupellos manche Menschen in der ungesunden Westberliner Luft werden können.
Ein 14jähriges Mädchen, das die Hintergründe der Währungsspaltung noch nicht durchschaut, das nicht weiß, welche Rolle Lebensmittelschiebungen spielen, wird rücksichtslos mißbraucht, wenn es um den eigenen Vorteil geht. So gedeihen in der Frontstadt nicht nur Spionage und Hetze, sondern auch Charakterzüge mancher Menschen, wie Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Habgier.
Erna Hahn, so heißt nämlich die Tante aus Berlin – Wedding, Reinickendorfer Straße 112, schickte ein Kind skrupellos auf Wege, von denen sie wußte, daß es krumme Wege sind. Für 800 bis 900 DM Fleisch und Wurst sind auf diese Weise illegal nach Westberlin verschoben worden. Monique Dubert ist 14 Jahre alt. Sie hätte – formal gesehen – von einer Jugendstrafkammer bestraft werden können. Aber das hätte nicht die Schuldige getroffen. Monique ist wieder bei ihrer Mutter zu Hause und beide, Mutter und Tochter werden hoffentlich Sorge tragen, daß die Tante nicht ein neues Opfer findet.
Bild: Da DIE PARTEI Planwirtschaft betreibt, fehlt es an vielen Dingen. Hier inserieren Betriebe und betreiben emsigen Tauschhandel. Geld zu besitzen bedeutete damals gar nichts, weil es einfach nicht die Sachen gab, die man erwerben wollte. Man konnte nur hoffen, es findet sich jemand, der für das Angebotene Interesse zeigt.
Neueste Kommentare