Die Freiburger Zeitung vom 03.02.1935 teilt mit: „Falsche Beschuldigungen gegen Pola Negri. Amtlich wird mitgeteilt: Gegen die Schauspielerin Pola Negri sind in der letzten Zeit in der Presse mehrfach schwere Anschuldigungen erhoben worden. Auf Befehl des Führers und Reichskanzlers sind diese Beschuldigungen geprüft worden und es ist hierbei festgestellt worden, daß keinerlei Beweise für die Richtigkeit der gegen Frau Pola Negri erhobenen Vorwürfe erbracht werden konnten. Es liegt hiermit kein Grund vor, gegen die künstlerische Betätigung von Frau Pola Negri in Deutschland Stellung zu nehmen, um so mehr, als auch die Behauptung sich als unwahrscheinlich erwiesen hat, daß Frau Pola Negri jüdischer Abstammung sei. Sie ist Polin, also Arierin.“
Offenbar, vermutet der Blogwart, haben es da Hitlers journalistische Helfer, also die investigativen Herausfinder in den Zeitungen, etwas übertrieben mit ihrem Eifer, die Wünsche des damaligen Führers und Reichskanzlers von seinen Augen abzulesen und diese hernach niederzuschreiben. Die Wünsche. Man kann also sagen, die Journalisten waren auch schon damals nur dem Ethos der Herrschenden verpflichtet. Es ist aber gut, daß sie aus dieser schrecklichen Zeit von 1933 – 1945 intensiv gelernt haben. Nie würden sie sich heute dazu hinreissen lassen, Leuten nach dem Munde zu schreiben, nur weil sie vermuten, daß die Politik es so verlangt. Und das ist auch gut so.
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