Judenkundgebung in Neuyork. Neuyork, 23. März. (WTB.) Jüdische Kriegsteilnehmer und andere Personen, insgesamt etwa 20 000 Mann, veranstalteten am Donnerstag unter Mitführung jüdischer und amerikanischer Fahnen und Militärmusik einen Protestumzug durch den stark bevölkerten östlichen Stadtteil nach Cityhall, wo Oberbürgermeister Obrien in einer Ansprache erklärte, daß jede Regierung, welche rassenmäßige oder religiöse Intoleranz zur Grundlage ihrer Politik mache, die moralische Opposition der ganzen Welt gegen sich haben werde. Anschließend überreichte die Abordnung dem englischen Generalkonsul eine Entschließung mit der Forderung, die aus Deutschland geflüchteten Juden in Palästina aufzunehmen. *Freiburger Zeitung 25.03.1933*
Berlin, 25. März. (WTB.) Auf eine telegrafische Anfrage der deutsch – amerikanischen Handelskammer in Neuyork betreffend angebliche Übergriffe gegen ausländische Geschäftsinteressen und sonstige Ausschreitungen hat Vizekanzler von Papen heute in einem ausführlichen Kabel geantwortet, daß diese Nachrichten jeder Begründung entbehrten. Das Geschäftsleben verlaufe durchweg normal und irgendwelche Klagen über Beeinträchtigungen amerikanischer Interessen seien auch von der hiesigen amerikanischen Handelskammer nicht gemeldet worden. Vizekanzler von Papen nimmt dann weiter scharf Stellung gegen die im Auslande verbreiteten Greuelmeldungen und betont, daß die nationale Revolution, deren Ziel es sei, Deutschland von kommunistischer Gefahr zu befreien und die Verwaltung von minderwertigen Elementen zu säubern, sich in bemerkenswerter Ordnung vollzogen habe. Gewiß seien einige beklagenswerte Übergriffe vorgekommen, die aber nach der scharfen Erklärung des Reichskanzlers vom 12. März unterblieben seien. Hunderttausende von Juden lebten in Deutschland völlig unbehelligt und der Betrieb zahlreicher jüdischer Geschäfte und Verlagshäuser verlaufe normal und ungestört. Die in Amerika verbreiteten gegenteiligen Nachrichten stammten offenbar aus Quellen, die ein starkes Interesse daran haben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika zu vergiften und die nationale Regierung, obwohl sie sich auf die Mehrheit des deutschen Volkes stütze, bei dem amerikanischen Volke systematisch zu diskreditieren. *Freiburger Zeitung 27. 03.1933*
Die Rückwirkungen der Auslandshetze. München, 27. März. (Eig. Meld.) Wie die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz soeben erfährt, wird nunmehr die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei den Abwehrkampf gegen die internationale jüdische Greuel – und Boykotthetze gegen Deutschland in schärfster Form aufnehmen. Es verlautet, daß bereits am Dienstag die Anordnungen für die Organisation einer gewaltigen Volksbewegung zur Bildung von Boykottkomitees gegen jüdische Geschäfte in Deutschland als Antwort auf die Boykottdrohungen des internationalen Judentums ergeben. Gleichzeitig soll in einer ungeheuren Propagandawelle der Forderung nach Einführung des numerus clausus für die Beteiligung des Judentums an bestimmten akademischen Berufen und öffentlichen Einrichtungen Ausdruck gegeben werden. *Freiburger Zeitung 28.03. 1933*
Bild: „Juda erklärt Krieg an Deutschland, boykottiert alle deutschen Waren!“ lautet die Aufschrift auf einem Propagandaauto, das durch die östlichen, zum größten Teil von Juden bewohnten Londoner Stadtviertel fährt. Seit Tagen ist das Ausland mit einer Flut von Lügenmeldungen über angebliche Greueltaten und Judenverfolgungen überschwemmt worden, so daß eine planmäßige Hetze gegen Deutschland und den Import deutscher Waren eingesetzt hat. Glücklicherweise ist von Seiten der deutschen Regierung alles geschehen, um dieser, dem deutschen Ansehen schadenden Greuelpropaganda, sofort wirksam entgegenzutreten. *Freiburger Zeitung 27.03.1933*
Der Blogwart meint, Neuyorks Oberbürgermeister Obrien hat natürlich Recht, die rassenmäßige Intoleranz in Amerika anzuprangern und die Weltgemeinschaft aufzurufen, dagegen aufzustehen. Und, was war nun zuerst da? Das Ei oder die Henne? Also finster blickende SA – Kerle, die die Kunden vor jüdischen Geschäften in Deutschland vergraulen oder ein ausländischer jüdischer Boykott deutscher Waren, von ausländischen Juden organisiert, die mit den innenpolitischen Maßnahmen der deutschen Regierung unzufrieden waren.
Und ist es dann nicht falsch, bei Boykottaufrufen israelischer Produkte, immer auf die fiesen SA – Leute zu verweisen? Und jetzt haut sich der Blogwart wegen dieses Artikels ein paar Mal in die Fresse. Nazisau, der!
Das mit der Mehrheit des deutschen Volkes, auf die sich die Regierung Hitler stützt, nach Aussage von von Papen, darf man im übrigen nicht so eng sehen. Das Regime Merkel wird ja ebenfalls, nach dessen Ansicht, von einer Mehrheit des deutschen Volkes getragen.
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