Ein Protest der deutschen Heeresleitung. Hauptquartier, 28. August. (W.T.B.) Die deutsche Heeresleitung protestiert gegen die von unseren Gegnern verbreiteten Nachrichten über Grausamkeiten der deutschen Kriegführung. Wenn Härte und strengste Maßnahmen nötig geworden sind, so sind sie veranlaßt worden durch die Teilnahme der Zivilbevölkerung, einschließlich von Frauen an heimtückischen Überfällen auf unsere Truppen und durch bestialische Grausamkeiten, die an Verwundeten verübt worden sind. Die Verantwortung für die Schärfe, die in die Kriegsführung hineingebracht worden ist, tragen allein die Regierungen und die Behörden des von uns besetzten Landes die ihre Bürger mit Waffen versehen und zur Teilnahme aufgehetzt haben. Überall da, wo sich die Bevölkerung feindlicher Handlungen enthält, haben unsere Truppen weder Menschen noch Gut beschädigt. Der deutsche Soldat ist kein Mordbrenner und Plünderer, er führt nur Krieg gegen das feindliche Heer. Die in ausländischen Blättern verbreiteten Nachrichten, die Deutschen trieben die Bevölkerung des Landes im Gefecht vor sich her, ist eine Lüge, die den moralischen Tiefstand des Urhebers kennzeichnet. Jeder, der die kulturelle Entwicklung unseres Volkes kennt, wird dies als solche von vornherein bezeichnen. gez. v. Moltke *Freiburger Zeitung 29.08.1914*
Bild: Belgische Barbareien: Der gefangene „Bürgermeister“ einer eroberten belgischen Stadt auf dem Transport nach Deutschland, der durch das Aufziehen einer Flagge des Roten Kreuzes einen deutschen Stabsarzt in sein Haus lockte und dort ermordete.
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