*Coburger Zeitung 06.11.1914* Sioux-Indianer für die englische Armee! Nach einer von der Köln. Ztg. veröffentlichten Reuterdepesche aus Toronto (Kanada) hat der Indianerstamm der Sioux-Nation aus dem Bezirk Bradford eine Kompagnie von 120 Mann nebst Offizieren gebildet, die mit dem zweiten kanadischen Hilfskorps nach Europa abgehen sollen, um an den Kämpfen teilzunehmen.
Das hat uns nun gefehlt, daß das gottselige England unter dem Namen : „Zur Rettung der Kultur“ tomahawkschwingende Rothäute auf die europäischen Schlachtfelder führt. Indianer, Neger, Inder, Japaner im brüderlichen Verein mit den stolzen Söhnen Albions – kann es ein erhebenderes Bild geben?
Das Schicksal der Deutschen in England. London 4. Nov. Wie die „Evening Post“ meldet, wurden bis zum 1. November in Großbritannien 78000 – sage achtundsiebzigtausend – Deutsche und Österreicher in Konzentrationslager abgeschoben.
*Coburger Zeitung 5. November 1914* Hüben und Drüben. Berlin, 3. Nov. Die englische Kolonie in M. Gladbach telegraphierte an den englischen Staatssekretär Grey: „Wir, denen es erlaubt ist, unseren täglichen Geschäften ungehindert nachzugehen, ersuchen dringend um gleiche Behandlung der Zivildeutschen in England.“ Das Telegram wurde durch den amerikanischen Konsul vermittelt.
Chemnitz, 3. Nov. Ein aus dem englischen Konzentrationslager in Frimley bei Aldershot Befreiter teilt der „Chemn. Volksstimme“ mit, daß infolge der schlechten Behandlung und Verpflegung in einer Woche 17 deutsche Zivilgefangene gestorben seien. Sie mußten in der ersten Zeit auf dem nackten Grasboden schlafen.
Vergeltung! – Wie lange sollen wir noch darauf warten!
Der Blogwart meint: Je länger er die damalige Berichterstattung über den Ersten Weltkrieg liest, desto größer wird sein Abscheu. Abscheu vor allem vor den Kreaturen des heutigen Politik- und Pressebetriebes, die sich, wider besseren Wissens, für angebliche deutsche Schandtaten meinen, entschuldigen zu müssen, die das aber noch nicht einmal von ihnen verlangen!
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