Empört, betroffen und ein Stück weit auch traurig. Wieder wurden Fremde Opfer rechtradikaler Umtriebe und von Xenophobie. Vermutlich. Ganz sicher aber von Feuer. Die, die das Licht der Aufklärung nach Jamel brachten, den Tanz der Toleranz, stehen hier vor den Trümmern ihrer Scheune, nicht ihres Lebens, der Blogwart hätte nicht gedacht, daß es schon wieder so weit ist.
2004 zogen die mutigen Hamburger Aktivisten, Lohmeyer und Lohmeyer, in die kleine Ortschaft Jamel, um von hier aus den Jameler Hinterwäldlern Hamburger offenes Denken beizubringen. Nicht um Teil von Jamel zu werden. Oder der 35 Bürger die da leben. Allesamt fremd der Hamburger Mentalität. Wie auch umgekehrt.
Jamel gilt, glaubt man SPON, als Hochburg von Neonazis. Das hielt das Künstlerehepaar aber nicht davon ab, sich bewußt mit nacktem Arsch auf das Hornissennest Jamel zu setzen.
Ganze 11 Jahre hat es dann gebraucht, ehe die 35 Nazis in Jamel Brandbeschleuniger und Feuerzeug organisiert hatten, um der Provokation großstadtüberdrüssiger Selbstdarsteller entgegen zu treten. Wenn das der Führer wüßte!
Klar, Anrufe habe es auch vorher gegeben, mit zittriger, unsicherer Stimme, vorgetragene Drohungen. Eher Bitten, das Dorf doch in Ruhe zu lassen und mit den Juppie – Freunden nach Hamburg zu verschwinden. Oder dahin, wo der Pfeffer wächst. Aber davon hat das Künstlerehepaar ja gelebt und ist irgendwie auch dankbar dafür.
Herausgekommen ist nur der Georg – Leber – Preis für Civilcourage? Und das nach 11 Jahren unablässigen Provozierens und Wartens! Verschwendete Zeit. Da ist die Enttäuschung der Aktivisten irgendwie schon zu verstehen. Jetzt hat die Scheune gebrannt. Die Zukunft der Lohmeyers ist also gesichert.
Zumindest für die nächsten vier Jahre. Und das, sagt der Blogwart, ist auch gut so.
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