Brutaler Vernichtungskampf Englands gegen die Bevölkerung Palästinas. Wie schon zuvor distanziert sich der Blogwart auch von diesem Artikel. Er stammt aus der österreichischen Volkszeitung vom 16.11.1938 und könnte auch aus der Feder heutiger deutscher Journalisten stammen.
Wien, 15. Nov. Seit Jahr und Tag währt nunmehr die grausame Menschenjagd in Palästina, zu der sich die Engländer als letzte Weisheit ihrer Kolonialpolitik entschlossen haben. Die Weltgeschichte kennt viele Eroberungszüge und Kolonialkämpfe. Aber noch nie wurde in neuerer Zeit von der herrschenden Schicht mit einer solchen Systematik getötet und vernichtet, noch nie mit einer solch brutalen Herzlosigkeit der Lebenswille eines bodenständigen Volkes bekämpft, wie jetzt in Palästina. Die Vernichtungsmethoden der britischen Behörden gegen die arabische Freiheitsbewegung sind so barbarisch, daß man sich – endlich – ob man will oder nicht – mit ihnen befassen muß.
Seit Jahren kämpft die bodenständige arabische Bevölkerung einen verzweifelten Kampf gegen die von den Engländern unterstützte, gewollt und mit Wortbruch versprochene Einwanderung landfremder Juden. Da sich die freiheitsliebenden Araber dem Willen der Mandatsherren nicht beugen wollen, weil dadurch ihre Existenz als Volk ernsthaft bedroht wird, schickt man „zur Herstellung von Ruhe und Ordnung“ ihnen eines mit den modernsten Waffen ausgerüstete und wohlausgebildete Armee auf den Hals, um sie mit Gewalt zu zwingen.
Bisher 1600 Araber gefallen. In der rücksichtslosesten Weise wird von den Engländern in Palästina von ihrer waffenmäßigen Überlegenheit Gebrauch gemacht. Man setzt Zehntausende von Soldaten, zahlreiche Kanonen, Panzerwagen und Flugzeuge ein, umstellt ganze Städte und Dörfer und räuchert dann die arabische Bevölkerung in ihnen aus. Mit Flugzeugen werden auch die letzten versprengten Kolonnen der arabischen Freiheitskämpfer aus ihren Verstecken aufgestöbert und dann zum Angriff reif gemacht. An Toten und Verwundeten zählten die Araber in vier Monaten fast 1600! Zahlenmäßig nicht erfasst werden kann das unerhörte namenlose Elend, das durch sogenannte „Vergeltungsmaßnahmen“ hervorgerufen ist und wird. Wegen geringfügiger Auffälligkeiten legt man durch Sprengtrupps einzelne Häuser, ja ganze Stadtviertel in Schutt und Asche. Es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob sich darin noch Menschen befinden, man legt sie nieder, um seine machtmäßige Überlegenheit eindringlich zu demonstrieren. …
Bild: Englands größte Sorge ist Palästina. Die 1500 Kilometer lange Ölleitung von Irak nach Haifa, genannte die britische „Pipe – Line“ ist eine der wichtigsten Lebensadern Englands. …
Neueste Kommentare