Man kann das folgende Geschmiere gerne mit hübsch klingenden Worten beschreiben. Es ist aber genau das, was auch Affen können, denen man Farben und Leinwand hinstellt. Oder Kleinkinder.
Wir denken, dass wir sind. Wissen es aber nicht.
Bild: Oma Krause kann das Lachen nicht mehr halten. Soeben hat ihr die Bundesregierung mitgeteilt, daß sich ihre Rente um 1,50 € erhöhen wird. Natürlich ist Oma Krause von großer Damkbarkeit erfüllt, daß sie für ein langes Arbeitsleben überhaupt eine staatliche Rente bekommt, weiß sie doch, daß unsere migrantischen und europäischen Freunde das Geld, das deutsche Arbeiter, Bauern, Handwerker, Ingenieure und Unternehmer erwirtschaften, viel nötiger haben. Und, sagt sich Oma Krause, damals, gleich nach dem Krieg, da ging es uns doch viel dreckiger. Und sie ist froh, daß die Bundesregierung wenigstens keine Bomben über deutschen Städten abwirft. Dafür sollten wir dankbar sein.
Sie hatte alle Concurrenz aus dem Felde geschlagen und ihren Vorrath an Geflügel bis auf einen noch im Tode stolzen Hahn in klingende Münze umgesetzt, nicht durch marktschreierische Anpreisungen und freche Aufdringlichkeit, sondern durch das ihr eigene bescheiden sinnige Wesen, durch ihr freundliches Auftreten, mit dem sie alle Herzen für für sich gewann. Jedermann auf dem Markte kannte sie. Alltäglich sah man ihr hübsches Gesicht im Gedränge der Marktleute, durch die sie sich, das kleine Schwesterchen auf dem Arm, flink wie ein Wiesel hindurch zu winden wußte. Was sie auch bringt, Butter, Eier, Gemüse und Geflügel, im Nu hat sie ihren kleinen Vorrath umgesetzt und mit strahlenden Augen trägt sie der Mutter den Erlös nach Hause. *Wiener Illustrierte Zeitung 21.10.1900*
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