Und ist das nicht herrlich, wenn der Berliner, Hamburger oder der Einwohner Magdeburgs nun sicher sein kann, auch in hundert Jahren wird über den Äckern Sachsen-Anhalts jubelnder Lerchengesang zu hören sein, wenn er wahrscheinlich auch gar nicht weiß, wie eine Lerche aussieht und wie sie singt? Da kann man nur hoffen, die aussterbende Feldlerche erkennt diese Brutfenster auch als solche Brutfenster an und nicht, daß es nachher an der notwendigen Beschilderung fehlt, „nur für Feldlerchen“, und die wieder planlos irgendwo brüten, wo sie dann der Traktor überrollt. Ich liebe Lerchen übrigens erst, seit ich weiß, wie sie singen und wie sie aussehen, dem Großteil der Bevölkerung dürfte ihr Schicksal also am Hinteren vorüberdriften. Und nicht, daß ich diese Maßnahme mißbilligen würde aber worum ging es in der deutschen Landwirtschaft eigentlich ursprünglich? So sah der Fortschritt aus als sich Bauern damit beschäftigten, Lebensmittel zu produzieren, die heute irgendwie im Supermarkt wachsen, wo sie von freundlichen aber ausgebeuteten Verkäuferinnen von Paletten geerntet und in die Regale gestellt werden.
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