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Neger angeschossen

Kleine Mai-Nachlese aus der FREIBURGER ZEITUNG 02. Mai 1924.

Berlin, 1. Mai. Der 1. Mai ist in Berlin bis zur Mittagsstunde ohne Zwischenfälle verlaufen. Die kommunistischen Versammlungen wiesen keine erhebliche Beteiligung auf. Die Polizei ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Zu Zusammenstößen ernster Art ist es nicht gekommen.

Berlin, 1. Mai. In der Prinzessinnenstraße kam es Mittags zu schweren Zusammenstößen mit einem Zug von etwa 1000 Personen. Hierbei gab ein schwerbedrängter Oberwachtmeister in der Notwehr einen Schuß ab. Die Kugel traf einen Neger, dem die Lunge durchbohrt wurde und verletzte eine zweite Person leicht. Die Demonstration stob darauf auseinander, sammelte sich aber wieder am Luisen- und Elisabet-Ufer wo sie von einem stärkeren Polizeiaufgebot endgültig mit Gummiknüppeln auseinandergetrieben wurde.

Königsberg, 1. Mai, Bei einem von den Kommunisten trotz des Verbots veranstalteten Demonstrationszuges kam es zwischen den Demonstranten und der Polizei zu schweren Zusammenstößen. Ein Schuß aus den Reihen der Kommunisten verwundete einen Polizeioberwachtmeister schwer am Hals, worauf ein anderer Beamter den Täter niederschoß. Sobald Schüsse gefallen waren, stob die Menge auseinander.

Dortmund, 1. Mai. Die Maifeier hatte hier einen ruhigen Verlauf. Straßenkundgebungen und versammlungen fanden nicht statt. Auf den Zechen waren etwa 50 Prozent und in den Fabriken etwa 10 – 20 Prozent der Arbeiter zur Arbeit nicht erschienen.  Quelle.

Abbildung: Kulturbild aus dem besetzten Gebiet. Deutsche Eisenbahner werden durch Afrikaner aus Trier vertrieben.*

*1923 besetzen französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet und übernehmen gleichzeitig auch die Eisenbahnen im Rheinland. Die Regiezeit mit etwa 11.000 französischen Eisenbahnern beginnt. In dieser schweren Zeit entschließen sich viele Jünkerather Eisenbahner zum „passiven Widerstand“. Die Franzosen reagieren darauf mit Ausweisungen, die in den meisten Fällen über zwei Jahre dauern. In die leer stehenden Wohnungen der Eisenbahner ziehen nun französische Beamte ein. Mit dem Ende des „passiven Widerstandes“, am 26. September 1924, kehren nur ganz allmählich die Ausgewiesenen wieder zurück und melden sich bei den französischen Vorgesetzten zum Dienst, werden aber meistens erst Monate später eingestellt.


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