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Tropical Island in Königsberg

Man hätte wirklich annehmen sollen, nach den reichen Erfahrungen im Luftschiffbau, daß es ein Klacks hätte sein müssen, einen flug- und funktionsfähigen Cargo – Lifter zu bauen, die Archive hätten von Unterlagen doch voll sein müssen. Hier wird ein Luftschiffhafen in Königsberg beschrieben, gebaut von den polnischen EU – Genossen, bzw. ihren Vorfahren, als die noch deutsch und nicht vertrieben waren. Hätten damals die Osmanen das Geheimnis der Fliegenden Teppiche mit der Welt geteilt, dank derer sie den Luftraum beherrschten, wäre dieser Aufwand nicht nötig gewesen.

Der Königsberger Luftschiffhafen. Der größte militärische Luftschiffhafen, den bisher die Welt gesehen hat, geht in Königsberg seiner Vollendung entgegen. Es handelt sich hierbei nicht um eine eigentliche Luftschiffhalle, sondern um eine vollständige militärische Anlage, die alle für die Stationierung einer Luftschiffertruppe notwendigen Gebäude umfassen wird. Neben der Riesenhalle wird noch eine Fabrik zur Erzeugung des Wasserstoffgases und eine Kaserne für die Luftschifferabteilung erbaut.

Das größte Interesse nimmt die Luftschiffhalle in Anspruch  die zum größten Teil schon fertiggestellt ist und durch ihre Ausdehnung alle bisher erbauten Hallen übertrifft. Sie hat eine Länge von 150 Metern, um auch dem größten Luftschiff Unterkunft zu gewähren. Die Breite von 50 Metern ist derart bemessen, daß zwei Luftschiffe hier vollständig nebeneinander Platz finden können. Die Höhe beträgt 38 Meter, so daß die Luftschiffhalle im ganzen 4 Luftschiffe kleineren Systems fassen kann. Diese Riesenmaße sind für den Kriegsfall erforderlich. Besonders die Aufklärung mit hilfe von kleineren und leichter zu behandelnden Luftschiffen wird durch diese Anlage bedeutend unterstützt.

Bei der Luftschiffhalle von Königsberg sind alle Lehren beherzigt worden, die man bisher aus den Bauten von Luftschiffhallen ziehen konnte. Die Bedeckung der Halle besteht aus Asbestziegeln, die nicht nur durchaus feuerfest sind, sondern auch gegen Wind  und  Wetter die größte Widerstandsfähigkeit haben. Die einzelnen Ziegel haben eine Größe von 2 Quadratmetern und eine Stärke von 2 Zentimetern. Die Zeppelinhalle in Baden – Baden ist übrigens mit denselben Asbestziegeln gedeckt. Der Standpunkt der Halle befindet sich im Nordwesten von Königsberg, westlich von Hardershof. (Ja, plaudere noch mehr militärische Geheimnisse aus!) Die Tore, durch die die Halle geschlossen wird, sind an der Nordostseite angebracht, da hier das beste Gelände für die Ausfahrt der Luftschiffe vorhanden ist. Die Tore sind unten mit Rädern versehen, welche sich auf Laufschienen bewegen. Da die Tore eine Höhe von 36 Metern und eine Breite von je 25 Metern haben, können sie nur mit Hilfe elektromotorischer Kraft bewegt werden (Spitzentechnologie!).

Es werden bei der Anlage auch Wohnungen für Unteroffiziere gebaut werden, so daß der Luftschiffhafen gleichsam eine Luftschiffstadt für sich sein wird. Bekanntlich wird hier das neue Luftschiff „M IV“ stationiert werden. Die Fertigung der Luftschiffhalle erfolgt im April 1911. Sie ist die erste der drei Luftschiffstationen, welche im Osten des Reiches an der Ostgrenze erbaut werden. Die beiden anderen werden bekanntlich in Thorn und voraussichtlich in Breslau ihren Platz finden. *Coburger Zeitung, 7.12.1910*

 

 


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