Archiv für Januar 2013

Schlimmer Antisemitismus

Taitschutten

Pfui Deibel. Ein Staat greift mit Luftstreitkräften Ziele auf dem Territorium eines anderen Staates , mit dem er sich nicht im Kriegszustand befindet, an und die Arabische Liga verurteilt das. Ganz klar, ein schlimmer Fall von Antisemitismus. Warum verurteilt die nicht die Türkei? Fragt jetzt der Experte für Antisemitismus. Immer verurteilen sie nur Israel. Denn daß die nicht die Türkei verurteilen, obwohl die ja auch …, sondern wieder Israel …, niederträchtig ist das. Niederträchtig!Und die SZ berichtet sogar darüber.

Natürlich wird ein Verbrechen weniger schlimm, wenn jemand ruft, aber der Heinz hat doch auch geklaut, warum werde ich jetzt beschuldigt und nicht auch der Heinz? Und hat es damals nicht auch so angefangen? Ei gewiß doch!

Bild. Die Juden schreiben Lügen über das Deutsche Reich, haben sie damals geschrieben. Klarer Fall von Antisemitismus. Hätten sie geschrieben, die Juden, Katholiken, Evangelischen, Buddisten, Hindus und die Spaghettimonsteranbeter schreiben Lügen über das Deutsche Reich, wäre das in Ordnung gewesen, auch, wenn es nicht gestimmt hätte, eine Lektion, die deutsche Medien immer noch nicht gelernt haben.

Vor 100 Jahren

Die Kinder des deutschen Kronprinzen 1913

berichtet die *Coburger Zeitung vom 30.01.1913*: Sonneberg, 28. Jan. Einen eigenartigen Beschluß faßte kürzlich der Gemeinderat inbezug auf die Unterbringung der Urnen, welche die Überreste der Verstorbenen enthalten. Danach wird den Familienangehörigen in Zukunft nicht mehr gestattet, die Urnen zuhause oder in besonderen Anlagen aufzustellen, sondern sie dürfen sie nur auf dem Friedhof beisetzen. Ausnahmen können nur vom Herzogl. Staatsministerium in Einzelfällen gestattet werden.

Halle a. S. , 28. Jan. Eine „kostbare“ Auster. Beim Austernessen im Restaurant „Tulpe“ in Halle a. S. fand ein Referendar in einer Auster zwei große und zwei kleine Perlen. Der Fund erregte in Kreisen der Gelehrtenwelt und auch sonst großes Aufsehen. Nach Schätzung von Sachverständigen haben die Juwelen einen Wert von 2000 Mark.

Messmers Tee

Halle a. S. , 28. Jan. Ein Studentenkonflikt zwischen der korporierten und der freien Studentenschaft ist an der Technischen Hochschule in Dresden ausgebrochen und hat bereits zu mehreren Duellforderungen Veranlassung gegeben. Die studentischen Korporationen hatten die freie Studentenschaft sozialdemokratischer Neigungen beschuldigt.

Moskau, 28. Jan. Ein Duell zwischen Mann und Ehefrau bildet hier das Tagesgespräch. Der Fechtmeister Potokin hatte einen seiner Schüler, auf den er eifersüchtig war, gefordert. Als beide die Klingen im Duell kreuzten, erschien Frau Potokin, die als gute Florettfechterin bekannt ist und in der Fechtschule ihres Mannes Unterricht erteilte. Als sie die Ursache des Duells erfuhr, forderte sie ihren eifersüchtigen Mann , da sie sich von dessen Eifersucht beleidigt fühlte. Im dritten Gang erhielt der Mann vom Florett seiner Frau einen Stich ins Herz, an dem er kurze Zeit darauf verschied.

*Danzers Armee Zeitung vom 30.01.1913*In Rußland kam Anfang Januar ein Fliegererlaß heraus: Wer die russische Westgrenze vom 01. Januar a. St. bis 1. Juli überfliegt, muß sofort landen, wer nicht gleich landet, wird herabgeschossen. Deutschland antwortete im selben Tone, nur etwas schärfer. Wer, von Rußland kommend, die deutsche Grenze überfliegt, muß sofort landen, wer nicht gleich landet, wird herabgeschossen. Und das nicht bloß vom 1. Januar bis 1. Juli, sondern bis auf weiteres. Auch Österreich – Ungarn gab darauf seinen Fliegererlaß heraus, nur etwas sanfter. Wer die österreichisch – ungarische Grenze überfliegt, muß sofort landen, wer nicht landet, wird – verhaftet.

Aus einem Konstantinopler Brief. Ein Offizier stellte uns den Brief eines Freundes zur Verfügung, der in den letzten Monaten als Arzt in einem Konstantinopler Spital tätig war und durch den langjährigen Aufenthalt in der Hauptstadt der Türkei Land und Leute gründlich kennt. In dem Brief heißt es:

„Der Verwundetenrummel ist jetzt ziemlich vorüber, wir haben derer nur mehr 22, lauter schwere Fälle, die, wenn sie überhaupt durchkommen, noch wochenlang bei uns liegen müssen. Wir halten im ganzen gegen 150 Soldaten, die letzten kamen aus der Tschataldschalinie, fast alle mit Schrapnell – und Granatverletzungen, weöche letztere ganz abscheulich waren und oft direkte Zermalmungen von Gliedmaßen herbeigeführt hatten. Der türkische Soldat ist ein prächtiger Patient, ruhig, still, klagt wenig und hält die größten Schmerzen stoisch aus. Eine Hauptsache für ihn ist, daß er eine Zigarette hat. Ihre Äußerungen über ihre Offiziere waren nichts weniger als schmeichelhaft. In den letzten Tagen haben wir zahlreiche Erfrierungen von Zehen und Füßen gesehen bei Leuten, die in der Tschataldschalinie bei verhältnismäßig geringer Kälte im Schlamm steckend in steter Feuchtigkeit gewesen sind. Die verantwortlichen Offiziere, die ihre Soldaten so gänzlich ohne Vorkehrungen für Verpflegung, Unterkünfte, Sanitätshilfe u.s.w. in die Schlachten schickten, sollte man füsilieren. …

Elternführerschein immer dringender

Altmark WocheNach einem Artikel in der Altmark – Woche will der Landtag Sachsen – Anhalts noch im nächsten Monat zusammenkommen, um über die Notwendigkeit eines Elternführerscheins zu beraten. Der Elternführerschein, der voraussichtlich „Erlaubnisschein zum Zeugen von Nachwuchs und seiner Betreuung“ heißen wird, erlaubt das Zeugen von Kindern und ihre weitere Aufzucht unter Aufsicht der Zeugenden.  Es gehe, so ein Sprecher des Landtages, nicht darum, Menschen den Sex zu verbieten, sondern die Gesellschaft und die Kinder vor der mangelnden Intelligenz ihrer Eltern zu schützen. Wer sein Kind Deyna – Doreen nenne, oder Finnley – Fernando, brandmarke das Kind nicht nur für alle Zeiten, sondern gefährde auch die Gesellschaft in höchstem Grade, kann man doch gerade aus der Namensgebung für ein Kind auf die Geistesgaben der Eltern schliessen, die bekanntlich beim Zeugungsakt an das werdende Leben freigiebig weitergereicht werden. Bekannte Doppelnamenträgerinnen aus Politik und Medien kündigten inzwischen Protest dagegen an. Es gibt, argumentierten sie, ein Recht auf Dummheit.

Ist doch völlig Wurscht

Bella war ganz alleinJa, da freuen wir uns doch. Die Holocaustgedächtnisseite Yad Vashem ist nun auch deutschsprachig im Internet zu besuchen. Wenn das nicht einen Jubel wert ist. Der Standard, der die erfreuliche Meldung verbreitet, schreibt von wissenschaftlichen Informationen zu der Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis, während die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer die der Artikel netterweise verlinkt, von rund 4,2 Millionen Opfern weiß, die mit Namen und Daten erfaßt sind. Aber die Dunkelziffer ist bekanntlich immer viel, viel höher und da ist es völlig egal, ob 1 Milliarde, 6 Millionen, 4,2 Millionen, 1 Million, 500 000, 70 000, 8563 oder vielleicht nur 50, wichtig ist doch, daß dieses unfassbare Verbrechen, sich in dieser einen Form nie wiederholt, höchstens in einer anderen.

Aber da kann man bekanntlich den Anfängen nicht wehren, weil man sie nicht erkennt, wohingegen auch das deutsche Kleinkind schon weiß, wie der Holocaust angefangen hat.

Holocaust beginnt immer mit der gesellschaftlichen Ausgrenzung und Ächtung von Menschengruppen, ob das nun die Raucher sind, die Falschparker, die Hausfrauen, sexuell belästigte Spitzenjournalistinnen, Verkehrsrowdys, Übergewichtige oder Demokraten, die wegen ihrer parasitären Lebensweise vom Wähler schief angesehen werden, immer fängt es so an und endet dann irgendwann mit zentralen Gedenkstätten, in die nur exclusive Opfer hineinkommen, der Rest muß draußenbleiben.

Und, sagt der Blogwart, es ist schön, wenn ein Volk etwas hat, an dem es sein Selbstbewußtsein aufrichten kann, und sei es nur, die Ermordung von unglaublich vielen, vielen Angehörigen, deren Zahl von Jahr zu Jahr zunehmen muß, rechnet man mal die vielen Ungeborenen hinzu, die ja eventuell hätten geboren werden können, hätten sich Mann und Frau getroffen, sexuell miteinander verkehrt und alle Umstände gepasst, von denen wir annehmen müssen, sie hätten zur Zeugung eines Kindes geführt, das nicht abgetrieben worden wäre. Und deren Kinder und Enkel und Urenkel und und und. Was ist da die lächerliche Differenz von 1,8 Millionen Toten? Erdnüsse!

Bild: 1913. Eben noch war die investigative Starreporterin Bella investigativ drangewesen, am Abgeordneten, als ihr dieser seine Tanzkarte offerierte. Weil sie sich nicht anders zu helfen wußte, schoss sie ihn nieder. Dieser Herr Brüderle sollte froh sein, daß diese Zeiten vorüber sind. Heute wird in Jahresfrist gemeuchelt. Mit der Druckerpresse.

Klatsch und Tratsch

Victoria Luise von PreußenDie Versöhnung der Häuser Hohenzollern und Cumberland. Prinzessin Victoria Luise von Preußen, die jüngste Tochter des deutschen Kaisers, hat sich mit dem Prinzen Ernst August von Cumberland, dem Sohne des Herzogs Ernst August und dessen Gemahlin, Herzogin Thyra, verlobt. Damit findet der alte Zwist, der seit der Einverleibung Hannovers in Preußen im Jahre 1866 zwischen den Häusern Cumberland und Hohenzollern geherrscht hatte, sein Ende.

Seit langem schon wurden von verschiedenen Seiten Versöhnungsversuche gemacht, aber sie scheiterten immer wieder an der Unbeugsamkeit des Herzogs von Cumberland, der auf den Hannoverschen Königsthron nicht verzichten wollte und daher den ihm zustehenden Thron des Herzogtums Braunschweig infolge eines Bundesratsbeschlusses nicht einnehmen konnte. Nun hat die alles versöhnende Zeit die Wunden geschlossen, die Regentschaft im Herzogtum hat ein Ende und den Thron wird Ernst August besteigen, an dessen Seite die Tochter des deutschen Kaisers als Herzogin walten wird.

Prinz Ernst August von Cumberland ist nach dem Tode seines Bruders Georg Wilhelm, der bekanntlich bei einer Automobilfahrt verunglückte, der einzige Sohn des Herzogpaares. Er ist im Jahre 1887 in Wien-Penzing geboren und steht derzeit im 1. Schweren Reiterregiment Prinz Karl von Bayern in München. Seine Braut Prinzessin Victoria Luise von Preußen ist, wie bereits bemerkt, das jüngste Kind des deutschen Kaiserpaares. Sie ist im Jahre 1892 im Marmorpalais bei Potsdam geboren. *Österreichs Illustrierte Zeitung 16. Februar 1913*

Enver Bey

Staatsstreich in der Türkei. Vom Balkan. Konstantinopel, 23. Jan. Heute nachmittag um 1/2 4 Uhr brach Enver Bey mit 300 Mann in die Pforte ein und verlangte den Rücktritt des Kabinetts. Das Reuterbüro meldet dazu: Das Kabinett ist zurückgetreten, Mahmud Schevek ist Großwesir, Taalat übernimmt das Innere. Talaat erklärte, sie wollten die nationale Ehre retten oder untergehen. Adrianopel wolle man unbedingt behalten. …

Wie der „Frankf. Ztg. “ aus Konstantinopel telegraphiert wird, ist der bisherige Kriegsminister Nasim Pascha getötet worden. … Gegen 1/2 4 versammelten sich etwa 1500 Personen auf dem Platze vor der Moschee des Sultans Bajazid. Mit roten Fähnchen bewegte sich der Zug bald lawinenhaft anwachsend zur Hohen Pforte. Hier riefen die Kundgeber „Wir wollen keinen schädlichen Frieden!“ Bald sah man auch den Freiheitshelden Oberst Enver Bey ankommen. Die Menge machte ihm Platz und Enver Bey begab sich unbehindert direkt ins Kabinett des Großwesirs Kiamil Pascha. Enver setzte diesem den furchtbaren Ernst der Lage und die Überreizung des Volkes, dem der Friedensschluß unter solchen Bedingungen unverständlich sei, in kurzen Worten auseinander. Kiamil antwortete sofort, daß er bereit sei, zur Verhütung schwerer Erschütterungen des Landes abzudanken, und unterzeichnete sofort seinen Rücktritt. Er bat Enver, diesen dem Sultan zu unterbreiten. … Eine Kundgebung der Partei für Einheit und Fortschritt klagt das Kabinett und Chase Mukhtar wegen des Friedensschlusses von Lausanne des Hochverrats an. …

*Coburger Zeitung 25.01.1913*

Berlin, 24. Jan. In den späten Abendstunden setzte gestern starker Schneefall ein; er dauerte bis lange nach Mitternacht. – Auf den Höhen des Schwarzwaldes und den Vogesen tobten gestern den ganzen Tag über heftige Schneestürme. – aus Magdeburg wird gemeldet, daß nach dem Aufhören des Treibeises die Elbschiffahrt teilweise wieder aufgenommen wurde – In Belgien regnet es seit drei Monaten, wenige Tage ausgenommen, unaufhörlich. Die Flüsse sind dermaßen gestiegen, daß eine Hochwasserkatastrohe befürchtet wird.


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