Lieber Weihnachtsmann,
dieses Jahr haben wir keine Wünsche. Wir wissen, Du hast viel zu tun, so wie Du nur mit einem Rentierschlitten Milliarden Menschen bescheren mußt, in nur einer Nacht, auch, wenn es Zeitzonen gibt. Und nebenbei mußt Du noch Werbung machen, für Coca Cola, zum Beispiel, und immer lächeln. Da möchten Gretel, das ist meine Schwester, und ich, der Hänsel, Dich ein wenig entlasten. Also brauchst Du bei uns keine Sachen abwerfen oder durch den Schornstein kriechen, der sowieso zu eng wäre.
Aber, lieber Weihnachtsmann, Du hast doch bestimmt so Beziehungen. Zum Sandmann vielleicht? Könntest Du ihn dann bitten, daß er uns endlich aus dem Albtraum erwachen läßt, der sich parlamentarische Demokratie nennt? Der dauert schon bald 70 Jahre und fühlt sich wie eine Ewigkeit in der Hölle an. Obwohl wir nicht wissen, wie sich die Hölle anfühlt, es soll aber schlimm sein. So wie hier.
Oder Du besorgst einen Bundeswehr – Tornado und läßt ihn auf die böse Hexe des Ostens fallen. Wenn der Sandmann keine Zeit hat oder keine Lust oder es seine Möglichkeiten übersteigt..
Papa und Mama schauen bereits seit längerem etwas unheimlich drein und Gretel hat gestern Mama flüstern hören, wie schön es doch wäre, schwarze oder gelbe Kinder zu haben. Deren Augen würden auch immer leuchten. Vor Dankbarkeit. Gretel sagt, das würde von den Poltergeistern im Fernsehen kommen, dem die Eltern vom Feierabend bis zur Bettruhe verfallen sind. Und daß sie auch schon Stimmen gehört hat.
Ich muß jetzt schließen, denn wir gehen gleich mit Papa ganz tief in den Wald, einen Baum schlagen. Das haben wir noch nie gemacht und wir sollen uns schön warm anziehen.
Wir hoffen auf Dich, lieber Weihnachtsmann und auch auf den Sandmann. Auf den ganz besonders. Und wünschen allzeit einen guten Flug. Und halte Dich vom türkischen Luftraum fern. Damit es auch im nächsten Jahr Weihnachten gibt.
Liebe Grüße.
Deine Gretel und Dein Hänsel.
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