Totgedrängelt

Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar“, sagte Wulff der „Bild am Sonntag“. „Wie viele Menschen in unserem Land, die von diesem Unglück erfahren, bin ich mit meinen Gedanken bei den Opfern der Tragödie und allen ihren Angehörigen und Freunden. Ich hoffe, dass ihnen und allen Verletzten schnelle und wirksame Hilfe zuteil wird und die Ursachen rückhaltlos aufgeklärt werden.

Ist ein Flugzeug abgestürzt, ein Autofahrer besoffen in eine Menge gerast, ist eine Bombe explodiert? Nein, die Leute waren einfach zu bescheuert, gesittet durch einen Zugang zu schreiten, ohne sich gegenseitig totzuquetschen und da ging es noch nicht mal ums nackte Leben, wegen Brand oder Flut oder weil eine Herde Stiere auf sie zuraste, sondern nur um die Teilnahme an einer Drogen- und Sexparty. Das ist die Ursache, Herr Bundespräsident. Bescheuertheit. Nichts anderes. Nun könnte man ja Ursachenforschung betreiben, warum die Leute bescheuert sind, warum sie sich totdrängeln.  Aber das wird wohl niemand tun. Doch Dr. Motte, die Inkarnation der Unschuld, weiß Bescheid. Es war die Profitgier der Veranstalter, die Menschen dazu gebracht hat, sich zu schubsen und zu quetschen und die Masse aufzuschaukeln. Wir wissen ja: Krieg und Leichen – immer noch Hoffnung der Reichen. Weshalb letztere enteignet gehören.

Der Kopf ist hohl und leer

Wie hohl und leer die Teilnehmerköpfe waren, darauf weist Ostseestadion hin. Rettungskräfte sind verwundert, daß sie bei den Rettungsarbeiten beschimpft und mit Steinen beworfen wurden.

28 Antworten to “Totgedrängelt”


  1. 1 ostseestadion 25. Juli 2010 um 06:30

    sind denn die notarztwagen mit steinen beworfen worden ?
    http://www.focus.de/panorama/welt/notarzt-helfer-wurden-mit-steinen-beworfen_aid_533955.html

    oh,oh

  2. 2 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 06:33

    Waren wahrscheinlich keine Blumen zur Hand, da mußten sie Steine nehmen.

  3. 3 Prosemit 25. Juli 2010 um 07:15

    Mutti zeigte sich „entsetzt“, Wulff zeigte sich „entsetzt“. Jeder, der seinen Namen gerne in der Presse liest, „zeigt sich entsetzt“ und fordert „brutalstmögliche Aufklärung“.

    Begnadete Worthülsenverstreuer. Die Presse, die begierig verkündet, dass sich XYZ erschüttert zeigt, freut sich gleichzeitig endlich wieder „Statments“ aus dem Munde der Politiker drucken zu können :

    Presse : „Herr Minister XXX, was halten Sie von diesem schrecklichen Unglück in ZZZ“

    Politiker ; „Ich bin erschüttert, daß junge Menschen in ZZZ ihr Leben liessen und habe meine Mitarbeiter angewiesen, auf schnellstmögliche Aufklärung zu dringen. Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen.“

    Presse : „Wir danken Ihnen für diese mitfühlenden Worte und werden sie sofort als Schlagzeile bringen.“

    Politiker : „Ich bitte darum und auch um zwei Belegexemplare für mein Privatarchiv. Ach ja, Sie können gleich noch die Meldung bringen, dass ich morgen zu Gast bei AAA bin.“

  4. 4 vakna 25. Juli 2010 um 07:46

    Es wurde schon vor langer Zeit darauf hingewiesen, daß Veranstaltungen mit diesen Teilnehmerzahlen nicht mehr zu kontrollieren sind.

    So lange es genügend Auslauf gibt, ist eine Panik schnell vorbei, wird wahrscheinlich noch nicht einmal als solche wahrgenommen.
    An Engstellen wie diesem Tunnel oder an Absperrungen kommt es immer wieder zur Katastrophe.

  5. 5 Damian Zoys 25. Juli 2010 um 07:51

    Lese hier gerne mit, aber diesen Beitrag finde ich ziemlich daneben.

  6. 6 Leser 25. Juli 2010 um 08:04

    Das eigentlich Problem sind die zuständigen Behörden gewesen. Habe vorhin einen Panikforscher im TV gesehen (der offensichtlich die Realität nur von einer Simulation auf seinem Computer kennt), dessen gesamte Inkompetenz aus jeder seiner Poren trieft. Dann noch die Polizei, bestehend aus Quotenweiber und andere menschlichen Müll, die nicht in der Lage sind einen 12 jährigen, Drogen dealenden Migrantenbengel unter Kontrolle bringen, wollen aber eine Masse von über eine Million Menschen unter Kontrolle halten. Mannometer und was wird passieren, nichts, es gab 19 Tote, bei deren Beerdigung niemand der Verantwortlichen auftauchen wird und wie sonst auch immer werden die Opfer jetzt schon wieder zu Schuldigen gemacht. Lächerlich, wäre das in einem Land in der 3.Welt passiert, gut, kennt man nicht anders, aber hier? Und was jetzt noch garnicht abzusehen ist, ist die Instrumentalisierung des ganzen in der Zukunft! Wenn es heißt, „es ist leider nicht möglich eine Demo dort zu genehmigen…blabla, denken Sie an Duisburg bzw. gehen Sie dort nicht hin, es könnte eine Massepanik ausbrechen wie damals in Duisburg, bleiben Sie lieber zu Hause…blabla“.
    Und wieder geht ein kleines Stückchen Freiheit verloren…wie jeden Tag..

  7. 7 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 08:13

    @Damian Zoys

    Das ist Dein gutes Recht, wir sollten uns aber freiwillig einigen, daß Kritik künftig sensibler und mit einheitlicher Sprachregelung zu üben ist.

  8. 8 Prosemit 25. Juli 2010 um 08:18

    Lese hier gerne mit, aber diesen Beitrag finde ich ziemlich daneben.

    Hmmm.

    Ich denke, es gibt genügend Beiträge, die Betroffenheit zeigen. Man muß nicht noch einen Beitrag mehr bringen, der sich erschüttert zeigt.

    Panik kommt nicht aus heiterem Himmel, sie kommt regelmäßig dann, wenn zu viele Leute gleichzeitig versuchen, eine enge Stelle zu passieren. Man kann das durchaus den Leuten zum Vorwurf machen. Wer sich mit diesem Thema länger beschäftigt kommt zu der Situation in Mekka, wo es regelmäßig auf dem Weg zur Steinigung des Teufels zu Massenpaniken mit Toten kam. Deutsche Wissenschaftler übrigens haben sich mit den Strömen und der Situation dort beschäftigt und neue Verkehrwege gebaut – seitdem sind die Pilgerströme entzerrt und es kommt nicht mehr zu den früher regelmäßigen Unglücken.

    Ein vorausdenkender Mensch hält sich von solchen Menschenmassen fern.

    Nein, die Leute waren einfach zu bescheuert, gesittet durch einen Zugang zu schreiten, ohne sich gegenseitig totzuquetschen und da ging es noch nicht mal ums nackte Leben, wegen Brand oder Flut oder weil eine Herde Stiere auf sie zuraste, sondern nur um die Teilnahme an einer Drogen- und Sexparty.

    Der Satz ist durchaus korrekt. Und die übliche Mitleidsfloksel, ohne die ein Politiker scheinbar nicht mehr auskommt, habe ich schon auf’s Korn genommen. Im Übrigen wäre diese Aussage korrekter :

    „Ich bin froh, daß es nicht zu noch mehr Opfern kam. Wir haben noch Glück im Unglück gehabt.“

    Bei einer solchen völlig unverantwortlichen Situation mit einem so langen Tunnelzugang hätte es hunderte Tote geben können.

  9. 9 Prosemit 25. Juli 2010 um 08:47

    Bei Bild sind unter anderem entsetzt, in der korrekten Reihenfolge der Wichtigkeit (Klitschko vor Ross). Man kann jetzt fragen, ob Schäuble nicht entsetzt ist, oder so unwichtig, dass BILD sein Entsetzen nicht für die Nachwelt festhält. :

    Bundespräsident Christian Wulff

    Bundeskanzlerin Angela Merkel

    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)

    Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD)

    Vizekanzler und Bundesaußenminister Guido Westerwelle

    Adolf Sauerland (55, CDU), Oberbürgermeister von Duisburg

    Claudia Roth, Bundesvorsitzende der Grünen

    Inga Humpe (54, Musikerin und Veteranin der ersten Loveparade)

    Oliver Pocher (32) moderierte seiner Verlobten Sandy Meyer-Wölden die Loveparade und schrieb noch am Abend um 19.00 Uhr auf Facebook

    Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko (34)

    Ross Antony (36), Sänger und Moderator

    http://www.bild.de/BILD/news/2010/07/24/loveparade-stimmen/bundespr_C3_A4sident-wulff-bestuerzt.html

  10. 10 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 08:52

    Es findet ein Entsetzenwettbewerb statt. Wer will da das Schlußlicht sein? Zum Glück sind die Toten heute, vom Messerstechen oder Totfahren auf deutschen Straßen nicht so kompakt versammelt.

    Wenn es klemmt, dann fehlt ein John Meynhard.

  11. 11 Prosemit 25. Juli 2010 um 08:55

    Ein letztes Zitat noch zu diesem Thema von mir :

    Eine Bundespolizistin sagt SPIEGEL ONLINE am Samstagabend, nach den Stürzen sei in dem Tunnel eine heftige Panik ausgebrochen. Die Raver seien schon vorher hoch aggressiv gewesen und hätten sich untereinander Schlägereien geliefert. „Als dann noch Menschen die Treppe herunterfielen und teilweise andere mitrissen, war nur noch Chaos.“

    Angst, Entsetzen, rücksichtsloses Rennen, Schubsen, Drängeln. „Die waren nicht mehr zu bändigen“, so die Beamtin. Rettungskräfte und Polizisten hätten lange gebraucht, um sich überhaupt zur Unglücksstelle durchzukämpfen. „Es war die Hölle.“

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708349,00.html

  12. 12 ostseestadion 25. Juli 2010 um 09:21

    >> Die Raver seien schon vorher hoch aggressiv gewesen und hätten sich untereinander Schlägereien geliefert…. <<

    also, ganz ganz ganz früher, wenn ich mich link entsinne, gab es keine, wenig später, nur vereinzelte schlägereien, während der loveparaden.
    da man unter sich war. raver untereinander sind ja ansich friedlich.
    das war allerdings vor der zeit als, ähäm, es mode wurde die rettungssanitäter zu beschimpfen und mit steinen zu bewerfen. 😉
    ähäm, hassu dejavue ?

  13. 13 Blond 25. Juli 2010 um 10:45

    habsch deschawü:
    Steene un Schümbfe uff Helfa tuts doch bei doitschn Brandstüftungn an Turkheusan jebn, nich?
    Ssu die ParAde:
    Hattn nich einje Orte wejen die fehlnde Sischaheet de Lihbesfaanschtalltung abjewiesn?
    Un nu wird se durch n Tunnl jefüat ??

  14. 14 Wilhelm Entenmann 25. Juli 2010 um 10:50

    „Teilnahme an einer Drogen- und Sexparty“ und „Profitgier der Veranstalter“, danke, so sehe ich das auch, weshalb ich nicht in den Chor der Entsetzten einstimmen kann…, nein, nicht will.

    Im Übrigen bremse ich nicht für Hedonisten, ich will…

  15. 15 Anna Luehse 25. Juli 2010 um 11:02

    # Leser
    „Dann noch die Polizei, bestehend aus Quotenweiber und andere menschlichen Müll,…“

    Die Sprache macht den Menschen,
    die Herkunft macht es nicht.

    Ansonsten halte ich die Ansicht KE durchaus angemessen. Diese Massenveranstaltungen gleichen eher einer Massenhysterie, denn einem Vergnügen.

  16. 17 Leser 25. Juli 2010 um 11:48

    @Anna
    Pseudogeschafel! Getroffene Hunde bellen. Schau Dir doch die Videos auf Liveleak an und Du wirst sehen wer dort die Treppen blockiert, während unten die Leute eingequetscht stehen. Und ansonsten schön das Du mit Argumenten arbeitest anstatt irgendwelche abgedroschenen Phrasen zu benutzen.

  17. 18 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 11:51

    @Anna Luehse

    Professor Higgins sollte immer mal wieder zitiert werden. Der Mann hatte ja so recht. 😉

  18. 19 Leser 25. Juli 2010 um 12:24

    Ach, Tastentiger. Aber schön zu sehen wie ein paar vergessene Buchstaben ausreichen die eigene gefühlte Überlegenheit zu demonstrieren. Tja, so sind sie, die Widerständler von pi, ff usw…

  19. 20 pippin 25. Juli 2010 um 12:51

    Wenn über eine Millionen Menschen zu dieser unsäglichen Veranstaltung geströmt sind ist dies ein untrügliches Zeichen für den totalen Niedergang unserer Heimat.

  20. 21 Rucki 25. Juli 2010 um 14:44

    Ich war letzten Samstag auf dem Mark Knopfler Konzert in Würzburg (Marienbergfeste). Abschüssiges Gelände, Eingang durch eine Engstelle (Mauertunnel), Publikum vom Alter gemischt.

    Die Menschenmenge in der Nähe der Bühne war schon beachtlich und ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich dazwischen zu quetschen.
    Da man weiter oben auch noch sehen konnte (hören sowieso) standen wir weiter oben am Hang, mit noch mehr vernunftbegabten Menschen.

    Dann das Ende der Veranstaltung. Ein Sprecher gab durch, dass auch nach oben die Menschen herausgelangen können, und das man sich Zeit nehmen solle. Doch die meisten Menschen drängten sofort nach unten zum Mauertunnel, auf den sie hereingekommen waren.

    Als Genießer habe ich, mit meiner Frau, erst mal einen Bratwurst und Bierstand aufgesucht und genüsslich ein Pils getrunken und eine Bratwurst in aller Ruhe gegessen, mit ein paar vernuftbegabten Menschen ein Schwätzchen gehalten, so dass wir nur eine halbe Stunde später gemütlich und ohne Gedränge das Gelände verlassen konnten.

    Sicherlich war die sogenannte „Loveparade“ von der Größenordnung eine ganz andere Nummer, und sicherlich ist die Aussage von Karl Eduard provokant. Trotzdem sollte die Frage, wie sich Menschen angesichts einer solchen Situation verhalten, gestellt werden dürfen, denn die Unvernunft der Teilnehmer und Veranstalter scheint hier ja besondere Urständ gefeiert zu haben, abgesehen von der Frage: „Gehen vernünftige Menschen überhaupt auf eine sog. „Loveparade“

  21. 22 pippin 25. Juli 2010 um 15:22

    @Rucki:

    „Gehen vernünftige Menschen überhaupt auf eine sog. „Loveparade“

    Zu Herrn Knopfler gehen schon mal ganz andere Leute als zu dieser unsäglichen Parade

  22. 23 pippin 25. Juli 2010 um 17:21

    Wenn auch nicht ganz so perfekt, so spielt der hier wenigstens noch mit der Hand:

  23. 24 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 17:26

    Meine Lautsprecher haben zwischendurch so komische Geräusche gemacht. Zwischen der Musik.

  24. 25 pippin 25. Juli 2010 um 17:46

    @KarlEduard:

    Ja, auch seine Aufnahmetechnik ist noch nicht so ausgereift.

  25. 26 Karl Eduard 25. Juli 2010 um 17:47

    Aber sonst war eine Melodie klar erkennbar.

  26. 27 pippin 25. Juli 2010 um 17:54

    @Karl Eduard:

    Das ist richtig, obwohl er in diesem speziellen Fall praktisch alles falsch gemacht hat was nur falschzumachen geht. Jedefalls haben unzählige youtube User große Freude an dem Film.

  27. 28 Hessenhenker 27. Juli 2010 um 03:47

    Eine Katastrophe!

    Loveparade leider nur bei der AXA versichert

    Bei Herzversagen zahlt doch die Versicherung nicht. Siehe Brunner.


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