So schlimm war Napoleon wirklich

welt-geschichte

Unsere tägliche Geschichtsstunde gib uns heute. Amen.

Bild: So schlimm war Napoleon wirklich: Weil Napoleon nach dem Übergang über die Beresina die Brücken verbrennen ließ, gingen Zehntausende Zivilisten elend zugrunde. Ein bisher noch unaufgearbeitetes Kapitel französischer Geschichte. Leider war für den Zusatz, daß auch Zehntausende Soldaten elend zugrunde gingen, kein Platz mehr.

Wo aber, fragt man sich heute, waren da die Deutschen? Haben sie nicht gerufen: Refudschies welcome? Und mit Teddybären nach den Erfrierenden geworfen?

Leider nicht.

Ein Teil der Deutschen war damit beschäftigt, als Teil der Grande Armeè den Rückzug Napoleons  zu decken, der andere Teil war gefallen, erfroren oder verhungert und der größere Teil saß Zuhause und hat dem französischen Kaiser das denkbar Schlechteste gewünscht. Immerhin hatte der die Söhne, Väter und Ehemänner nach Rußland geschleppt, damit sie für die Interessen des Napoleon kämpfen.

Was hatte der aber an der Beresina verloren? Nach einem flott geführten Blitzkrieg, der den russischen Bären zwingen sollte, nach der politischen Pfeife Napoleons zu tanzen, und der kampflosen Einnahme Moskaus, wartete der Kaiser der Franzosen auf die russische Unterwerfung. Als die ausblieb, marschierte der Franzose mit seinem Heer zurück. Mit dem, was noch vom Heer übrigblieb. Mit ihm zogen die Frauen und Huren der Soldaten und die Kollaborateure. Die Strafe ihrer Landsleute fürchtend.

Da die Armee über dieselben Straßen zog, über die sie nach Moskau marschiert war, gab es aus dem Lande keine Lebensmittel mehr zu plündern. Die Armee und die Zivilisten hungerten. Als der Frost kam, der ein besonders strenger gewesen sein soll, erfroren sie.

Das war irgendwie inhuman und wenn Herr Steinmeier schon deutscher Außenminister gewesen wäre, dann hätte der Kreml eine gepfefferte Note bekommen, daß die Russen auf die Menschenrechte pfeifen und so. Obwohl denen der Frost auch zugesetzt hat. Aber der Russe ist es ja gewohnt.

9 Antworten to “So schlimm war Napoleon wirklich”


  1. 1 alphachamber 29. November 2016 um 15:31

    Warum sollten die Franzosen ihren Napoleon „aufarbeiten“ – der hat doch keine Juden umgebracht.
    Hegel war von ihm und seinem code civil begeistert, der endlich Ordnung in die Fürstentümer brachte. De Tocqueville: „unter N. dankte die Freiheit ab, zugunsten der Gleichheit“.

  2. 2 PACKistaner 29. November 2016 um 16:31

    Interessant wäre auch zu differenzieren, welche Deutschen auf Seiten Napoleons kämpften und welche nicht, sondern sogar gegen ihn,

  3. 3 Reichministerium für Integration, Werferabteilung 29. November 2016 um 18:37

    Mit Teddybären darf nur nach benachteiligten Teilhabern, also Farbigen, geworfen werden.

  4. 4 alphachamber 30. November 2016 um 02:56

    Packi,
    schauen Sie einfach, wer die Mitgliedstaaten des Rheinbundes waren – dann haben Sie die „Verräter“ 😀

  5. 5 PACKistaner 30. November 2016 um 03:22

    Nun ja – als Preuße möchte ich natürlich schon stolz auf solche patriotischen Ahnen wie Blücher und Lützow verweisen. 🙂

  6. 6 alphachamber 30. November 2016 um 03:29

    Die Bayern hielten die Preussen stets für überheblich. Ein Bayer sah beim Besuch eines Preussen ein Schild an der Wand seines Zimmers und sah sich bestätigt – auf dem Schild stand der Spruch “ Ohne Fleiß kein Preis“ !

  7. 7 Karl Eduard 30. November 2016 um 04:54

    Also bitte, so simpel war das ja nun nicht. Die Preußen stellten im Rußlandfelzug Napoleon eine eigene Truppe unter York. Sie sollten den Norden gegen Angriffe der Russen sichern. Nur schieres Glück verhinderte, daß sie wie, beispielsweise die Bayern, in Napoleons Armee aufgerieben wurden. Die Deutschen an Napoleons Seite kämpften im Übrigen durchweg tapfer und ohne jeden Tadel.
    Es war ja auch so, daß der Soldateneid und die Loyalität gegenüber dem eigenen Landesherren, zuerst aber gegenüber der Fahne und dem eigenen Regiment, das Höchste war. Die ganzen Patrioten wurden durchweg als Leute angesehen, wenn sie den Dienst verließen, um in der russisch-deutschen oder der deutschen Legion zu dienen, die das Land in der größten Not im Stich ließen.

    Ich empfehle die zeitgenössische Literatur bei Googlebooks. Ist zwar in Fraktur aber unbeleckt von neuzeitlichen Interpretationen und Verzerrungen und man kann es sich auf die Geräte herunterladen. Kostenfrei.

    Einfach die Stichworte eingeben, wie „Gneisenau, Blücher usw.. Wo „Lesen“ steht, kann das Dokument zumeist als PDF geladen werden.

  8. 8 alphachamber 30. November 2016 um 13:51

    N. saugte Preussen trocken, konfiszierte alles, bis aufs letzte Huhn und Holzscheit und brüstete sich: „Ich habe eine Milliarde aus Preussen gezogen“. Die Besatzung wurde von Vertragsbrüchen und stets neuen Forderungen gezeichnet. N. nötigte ein Bündnis mit Preussen und presste 20 Tsd. Hilfstruppen für den Russlandfeldzug – da war nichts freiwillig!

  9. 9 Waffenstudent 3. Dezember 2016 um 14:29

    Nicht offizieller Bestandteil des Frankenliedes sind die volkstümlich ergänzten Strophen sieben, acht und neun von Gerd Bachert, Hermann Wirth, Karl Frisch, die die durch Napoleon verursachte Einverleibung Frankens durch Bayern musikalisch-dichterisch kritisieren. In anti-bayerischen Fassungen des Frankenliedes, die den Spottnamen „Rucksack-Bayern“ enthalten, kommt der Ärger mancher Franken über die Vereinnahmung Frankens durch Bayern und über den Raub fränkischer Kulturgüter deutlich zum Ausdruck.[4][5][6][3][7]

    7. Strophe
    O heil’ger Veit von Staffelstein,
    beschütze deine Franken
    und jag’ die Bayern aus dem Land!
    Wir wollen’s ewig danken.
    Wir wollen freie Franken sein
    und nicht der Bayern Knechte.
    O heil’ger Veit von Staffelstein,
    wir fordern uns’re Rechte!

    8. Strophe
    Napoleon gab als Judaslohn
    – ohne selbst es zu besitzen –
    unser Franken und eine Königskron’
    seinen bayrischen Komplizen.
    Die haben fröhlich dann geraubt
    uns Kunst, Kultur und Steuern,
    und damit München aufgebaut.
    Wir müssen sie bald feuern!

    9. Strophe
    Drum, heil’ger Veit von Staffelstein,
    Du Retter aller Franken:
    Bewahre uns vor Not und Pein,
    weis’ Bayern in die Schranken!
    Wir woll’n nicht mehr geduldig sein,
    denn nach zweihundert Jahren,
    woll’n wir – es muss doch möglich sein –
    durch’s freie Franken fahren


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