Was andernorts mit aufbrausendem, langanhaltendem Beifall begrüßt wird: „Du bist HIV positiv, Klaus, gratuliere, feine Leistung„, findet in der Landesregierung Sachsen – Anhalts wenig Zustimmung. Diese will Risikogruppen, also Menschengruppen, von denen anzunehmen ist, daß sie ein tödliches Virus unter der gesunden Bevölkerung verbreiten könnten, aufspüren. Durch Zwangstests. Das ist alles so abscheulich!
Andererseits kann sich der Blogwart noch an wirklich finstere Zeiten erinnern, in denen es sogenannte Reihenuntersuchungen gab, um Lungentuberkulosekranke festzustellen, eine Krankheit, wie AIDS, die bei den Betroffenen, unbehandelt, zum Tode führen konnte. Bis dahin, bis zum Zeitpunkt des Todes also, hätten sie die Möglichkeit, noch ungezählte weitere Menschen zu infizieren und dem Tode zu weihen, etwas, für das man heute den Respekt der Kollegen erhält. Nicht für außergewöhlich gute Arbeit etwa.
Natürlich ist es kostengünstiger, Risikogruppen zu untersuchen, statt sämtliche Sachsen – Anhaltiner. Vom Kind bis zum Greis. Aber auch mächtig diskriminierend. Menschen, die nämlich HIV – positiv sein könnten, könnten sich durch solch eine Untersuchung in ihrer Menschenwürde verletzt sehen, die Würde derer, die sie infizieren könnten, die zählt da nicht.
Ein Gutes hat die Sache aber. Durch solcherart eingeschränkte Kontrolle bleibt mehr Geld für den Kampf gegen Rechts und damit ist doch Allen geholfen.
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