Holger Hövelmann will wieder etwas kontrollieren und dieses Mal sind es die Schützen. Wenn es für Systemträger in Diktaturen, wie Holger Hövelmann einer ist, nichts zu kontrollieren gibt, dann fühlen sie sich sichtlich unwohl. Leute mit Waffen sind verdächtig. Außer, sie gehörten zu den Schutz- und Sicherheitsorganen der Deutschen Demokratischen Republik, zur Gesellschaft für Sport- und Technik, zu den Betriebskampfgruppen der DDR oder dem Ministerium für Staatssicherheit. Deren Waffen immer schön verwahrt waren. An zentralen Sammelpunkten. Außer der, der Funktionäre. Irgendwer ist nämlich immer verdächtig. In totalitären Systemen.
Waffen töten. Wer weiß das besser als Holger Hövelmann, der in der Deutschen Demokratischen Republik, der besseren deutschen Alternative, eine streng kommunistische Erziehung genoß, die ihm jetzt, im Amte als Innenminister Sachsen – Anhalts zugute kommt. Schon in den Pionierorganisationen der Deutschen Demokratischen Republik wurde der kleine Holger Hövelmann, wie alle Thälmannpioniere, an der Schußwaffe, sprich, dem Luftgewehr ausgebildet, hier durfte er das erste mal auf den Klassenfeind schiessen, der harmlos als Zehnerscheiben daherkam und sich als aufgemalter Fuchs, als Reh oder Wildschwein tarnte. In der Gesellschaft für Sport und Technik der Deutschen Demokratischen Republik wurde der künftige Innenminister Sachsen-Anhalts an größere Kaliber herangeführt, auch wenn diese Kleinkaliber hiessen. Schon damals fiel der Jugendliche durch Abscheu vor jeglichen Waffen auf, was in ihm den Wunsch weckte, dem sozialistischen Vaterland als Offizier der Nationalen Volksarmee allzeit treu zu dienen und es auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung gegen jeden Feind zu schützen. Allzeit währte dann nicht lange und der Befehl wurde nie erteilt.
Heute steckt der verhinderte Politstellvertreter eines Mot-Schützen- oder Panzerregiments im Dauerdelirium oder sonst einer Form von Wahnsinn, einmal verteilt er Noteingangsaufkleber, als sei es in Sachsen-Anhalt Sitte, blutüberströmte Verfolgte vor den Türen der Häuser sterben zu lassen, dieses Mal behauptet er gar: „Die Praxis, dass Menschen ohne eine Überprüfung an scharfe Waffen kommen können, muss abgestellt werden„. Daß in Sachsen-Anhalt jedermann in ein Waffengeschäft gehen kann, um eine 44er Magnum zu verlangen, da hat der Innenminister schon Recht, nur wird er sie nicht ohne Waffenschein bekommen und die Erlaubnis zur Ausstellung einer Waffenbesitzkarte erteilt die Behörde. Die Behörde, die dem Innenminister Hövelmann untersteht. Zweifellos ist Holger Hövelmann der qualifizierteste Mann auf seinem Posten.
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