Entschädigung für entgangene Sklaverei

Wie kürzlich bekannt wurde, forderten mehrere afrikanische Staaten Milliardensummen von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, um ihre Bevölkerung für die, durch das Wirken der ehemaligen Kolonialmächte,  entgangene Sklaverei, also dadurch, daß sie nicht als Sklaven in einen islamischen Haushalt verbracht werden konnten oder aufs Feld, zu entschädigen. Die EU hat versprochen, den Forderungen nachzukommen. Die Freiburger Zeitung berichtet 1911 dazu:

Sklavenjagden im heutigen Afrika. Vor kurzem wurde in der Türkei durch einen  neuen Erlaß an das schon bestehende Verbot des Sklavenhandels erinnert. Dabei wurde erwähnt, daß aus Afrika immer noch Sklaven und Eunuchen ihren Weg nach dem türkischen Asien und Europa fänden. Tatsächlich sind auch Sklavenjagden und Sklavenhandel aus Afrika immer noch nicht verschwunden. Afrika ist ja in früherer Zeit der große Sklavenlieferant gewesen, als man in Amerika Negersklaven brauchte und später wenigstens für die Länder des Islam. Das schlimmste war dabei nicht so sehr der Handel an sich, als die vorangegangenen Sklavenjagden, die ungleich mehr Opfer forderten, als die Zahl der wirklich fortgeführten Sklaven betrug. Nachdem in neuerer Zeit Afrika unter die Kolonialmächte aufgeteilt war, diese die Küsten beherrschten und auch die Länder des Innern immer mehr unter ihre Gewalt und Aufsicht brachten, nahmen die Quellen, aus denen die schwarze Ware floß, an Ergiebigkeit ab. Aber völlig zu beseitigen war die afrikanische Sklaverei bisher nicht, denn sie ist eine alte soziale und wirtschaftliche Institution dieses Erdteils, welche die kolonisierenden Völker immer noch respektieren müssen, wenn sie sich nicht ins eigene Fleisch schneiden wollen. Soweit sie nur Haussklaverei ist, ist sie verhältnismäßig harmlos, denn es bedarf ja meist keiner frischen Zufuhr von außen, die Haussklaven ergänzen sich selbst. (Dieser Artikelschreiber geht vorbildlich mit diesem sensiblen Thema Sklaverei um, der Islam ist eine zu großartige Religion, um ihn in diesem Punkt vor den Kopf zu stoßen.)

Man hat aber, wie die österreichische Monatsschrift für den Orient konstatiert, erst kürzlich wieder sehen müssen, daß die früheren Sklavenjagden noch existieren. Es bilden vor allem noch gewisse Teile des Sudans und Äquatorialafrikas den Schauplatz   von Sklavenjagden, deren Ausbeute vornehmlich durch die Sahara einerseits nach Marokko, andererseits nach dem türkischen Nordafrika ihren Weg nimmt, von wo sie dann später nach dem türkischen Asien und Europa geführt wird. Berüchtigt waren bis in die jüngste Zeit die Raubzüge der Sultane von Wadai. Es ist in der Tat vorgekommen, daß ein Wadaiheer bis vor die Tore des französischen Militärpostens Fort Archambault vordrang und die Eingeborenen mit sich schleppte. (Hier war vor einiger Zeit von der Vernichtung einer französischen Militärabteilung durch die Wadai zu lesen, das religiöse Recht, Menschen zu fangen und sie als Sklaven wegzuführen, ist unantastbar!) Ein Teil der von den Wadai  fortwährend geraubten Sklaven blieb im Lande und wurde bei der Feldarbeit verwendet, der andere Teil, zumeist Frauen und Kinder, wurde nach türkisch Nordafrika ausgeführt.

Der Sultan von Wadai hatte begriffen, daß durch die Franzosen seine Unabhängigkeit (Schwarze zu fangen und zu versklaven.)  bedroht wurde und suchte sich für den unvermeidlichen Kampf durch Beschaffung moderner europäischer Gewehre zu rüsten. Diese konnten nur auf Straßen bezogen werden, die noch nicht von Europäern beherrscht wurden, das heißt aus Türkisch – Nordafrika. So gingen denn von Wadai die geraubten Sklaven den langen Weg durch die Wüste und wurden im türkischen Gebiet den Türken gegen Schnellfeuergewehre eingetauscht. Als in den letzten Jahren französische Streifkorps in der Sahara nördlich von Wadai operierten, schnitten sie nicht selten solche Sklaventransporte und dann auch wieder Waffenkarawanen ab. Bei der Besetzung der Hauptstadt Abeschr durch die Franzosen im Juni 1909 fanden sich denn auch 150 Sklaven, die gerade nach dem türkischen Gebiet hätten abgehen sollen. Seit dieser Zeit hat  die Sklavenausfuhr und damit auch der Sklavenraub dort nachgelassen.

Nicht soviel ist in dem Nachbarsultanat Darfur erreicht worden. Nach dem Fall des Mahdireiches nahm dort mit Zustimmung der angloägyptischen Regierung ein Mitglied der vertriebenen Sultansfamilie den Thron ein. Sie stellte dem neuen Sultan einige Bedingungen, überließ ihn aber sich selbst mit dem Erfolge, daß er sich um seine Verpflichtungen nicht mehr kümmerte. – Um nun gerüstet zu sein, wenn die Engländer ihn einmal mit Waffengewalt daran erinnern sollten, macht es der Sultan von Darfur genau so, wie es bisher jener in Wadai machte; er raubt Sklaven in den südlichen Nachbarländern und verhandelt sie nach der Türkei gegen Schnellfeuergewehre und Munition. Dieses Verhältnis wird sich vorläufig leider nicht ändern und die türkischen Erlasse werden wohl kaum verhindern, daß Darfur seine Sklaven nach wie vor in der Türkei los wird.

Im Westen gibt es in Marokko Sklavenmärkte, die ganz offen abgehalten werden. Die Zufuhr kam früher aus dem Nigerbogen, wo der große Räuberfürst Samori die Ware besorgte. Heute allerdings ist dort für Sklavenjagden kein Feld mehr, und die Senegallinie ist durch Militärposten wirksam gesperrt. Aber in großen Teilen Mauretaniens, d. h. des Saharagebietes zwischen Senegambien und Marokko, sind noch Sklaven zu bekommen, und zwar durch die Vermittlung der herrschenden Maurenstämme, welche die Sklaven in den Oasen rauben. Es handelt sich hier in der Sahara um so gewaltige Gebiete, daß die wenigen (Militär)Stationen die  Sklaventransporte nicht hindern können, andererseits lebt das Geschäft trotz aller Gefahren, weil es einträglich ist, und Jahre werden wohl vergehen, bis der Sklavenhandel in Afrika völlig abgeschafft ist. *Freiburger Zeitung 20.02.1911*

10 Antworten to “Entschädigung für entgangene Sklaverei”


  1. 1 Prosemit 20. Februar 2011 um 06:55

    Aus Maltzans höchst lesenswerter Reise nach Mekka (1860)

    Der Reichthum dieses Biedermannes stammte, wie gesagt, aus einer nach europäischen Begriffen sehr unreinen Quelle, nämlich aus dem Sklavenhandel. Ich habe schon oben bemerkt, dass in neuester Zeit die englischen und französischen Regierungen sich alle Mühe zur Unterdrückung des Sklavenverkaufs gaben und noch geben und dass sie auch wirklich von der türkischen Regierung ein Gesetz erzwungen haben, welches diesen Handel verbietet.

    Aber der türkischen Regierung ist es mit diesem Gesetz nicht Ernst, wovon der beste Beweis der ist, dass jener Handel nach wie vor, freilich im geheimen, betrieben wird. Meist werden die Seelenverkäufer ganz unbelästigt gelassen, zuweilen freilich giebt sich irgend ein Pascha die Miene , als wolle er ihr Treiben unterdrücken , wo sie aber stets sich durch Bestechung Straflosigkeit erkaufen können.

    Geht es sehr schlimm , und ordnet , was beinahe beispiellos ist, der Pascha, von europäischen Consuln dazu aufgefordert , eine Haussuchung bei dem Sklavenhändler an , so versteckt dieser , durch bestochene Diener des Pascha’s oder durch den bestochenen Würdenträger selbst im Voraus gewarnt, schnell seine Sklaven und Sklavinnen in befreundeten Häusern, so dass die Polizei, die sich manchmal, um ihren guten Willen zu zeigen, von Consularbeamten begleiten lässt, doch nichts vorfindet und die Consuln angeführt sind.

    und eine Geschichte dazu, von einem Sklavenhändler selber erzählt …

    „An der Küste von Sansibar (Zanzibar) ,“ so erzählte Rai’s Mohamed , „lebte vor etlichen fünfzehn Jahren ein verfluchter Engländer, der ein Geschäft daraus machte und dafür gute Bezahlung erhielt, dass er Eingeborene des Landes , welche bekanntlich alle Neger vom Stamme der Suawili und Wanika sind, zu seinem gottlosen Glauben bekehrte. Wären diese Neger Moslems gewesen , so würden natürlich alle seine Bemühungen umsonst geblieben sein ; aber sie waren Götzendiener und, obgleich die meisten von ihnen ihrem angestammten Glauben treu blieben,
    so fanden sich doch einige , welche für Geld oder Esswaaren oder Tabak sich dazu bewegen liessen, Christen zu werden.

    Die klügsten unter diesen Neubekehrten liess der Engländer Handwerke erlernen, Wodurch sie für ihn und seine Landsleute, ja für jeden, der sie in seinen Dienst nahm, höchst nützlich wurden. So hatte er unter andern auch einmal zwei Negerjünglinge bekehrt und in nützlichen Handwerken unterrichten lassen. Der eine war ein Schreiner, der andere ein Schlosser geworden und beide zeigten solche Geschicklichkeit, dass der Engländer beschloss, sie nach seinem Vaterlande zu senden, damit sie sich
    dort in den erlernten Handwerken vervollkommnen möchten. Er schickte sie also nach Aden , wo die verfluchten ungläubigen eine Colonie haben und von dort sollten sie mit einem englischen Segelschiff nach Sues und von da weiter nach Alexandrien und Malta, ja zuletzt bis nach England befördert werden.

    Zum Glück bekam ich Wind von dieser Sache und auch davon, dass jenes Segelschiff in Dschedda anlegen würde , und ich beschloss sogleich , mich durch eine List dieser beiden Jünglinge zu bemächtigen und sie als Sfklaven , natürlich für einen sehr guten Preis , zu verkaufen, da sie ihrer Handwerksgeschicklichkeit wegen sehr werthvoll waren. Ein Geschäftsfreund in Aden hatte mir geschrieben , dass die jungen Neger allein reisten, das heisst, dass kein sie bewachen, der Engländer sie von Aden aus begleitete, indem man sie schon für hinlänglich fest in ihren neuen Grundsätzen hielt, um sie allein reisen lassen zu können. Nur dem Capitän des Segelschiffs, einem
    gutmüthigen Brnnntweinsäufer, wie es deren in England so viele giebt, waren sie anvertraut worden.

    Dieser Biedermann beschäftigte sich jedoch nicht viel mit den Jüngligen, so dass es mir leicht wurde, dieselben bei ihrer Ankunft in Dschedda ans Land zu locken, indem ich mich unter einem Handelsvorwand an Bord schlich und ihnen glänzende Beschreibungen von dem üppigen Leben in den Kaffeehäusern von Dschedda, von den Tänzerinnen und andern Vergnügungen machte , welche sie dort erwarteten, so dass die Jünglinge nicht widerstehen konnten und sich auf dem kleinen Nachen, der mich nach der Stadt zurückführte mit mir einschifften , in der Ab-
    sicht , in Dschedda einige Stunden des Genusses zuzubringen. Das erste, was ich bei ihrer Landung that, war, sie nach meiner Wohnung zu bringen, wo ich sie unter Schloss und Riegel setzte und von nun an als meine Sklaven betrachtete. Jetzt blieb mir
    noch übrig, den englischen Capitän zu täuschen.

    Diess war nicht so schwer zu bewerkstelligen, als man es sich vielleicht vorstellen mag. Ich liess meine sämmtlichen Negersklaven die Revue passiren und entdeckte wirklich zwei unter ihnen , welche mit den beiden geraubten Jünglingen eine gewisse Aehnlichkeit besassen. Diese Aehnlichkeit suchte ich noch dadurch zu vermehren, dass ich ihnen die Haare auf gleiche Art wie die der Handwerker, stutzen, und Ohrringe , wie sie die Sansibarneger tragen , anhängen liess. Darauf mussten sie mit den beiden Jünglingen , deren Doppelgänger sie vorzustellen bestimmt waren , das Costüm wechseln und nun schickte ich sie an Bord des englischen Segelschiffs, nachdem ich ihnen vorher aufs strengste anempfohlen hatte, auf dem Schiff bis zur Abfahrt von Dschedda kein Wort zu sprechen und auch später grosse Schweigsamkeit zu beobachten, da nur durch strenge Befolgung dieser Vorschrift ihnen das Glück zu Theil werden könne , aus Verwechslung nach England gebracht zu werden, wo sie, so machte ich sie glauben, das köstlichste Leben von der Welt führen würden.

    Die armen Teufel scheinen ihre Rolle gut gespielt zu haben, denn ich hörte niemals etwas davon, dass der Betrug entdeckt worden sei. Der londoner Correspondent des Engländers von Sansibar mag aber nicht wenig gestaunt haben , als er statt der beiden
    bereits halbcivilisirten jungen Handwerker zwei rohe Naturkinder ankommen sah, die von irgend einer nützlichen Beschäftigung nicht die geringste Ahnung besassen. Was jedoch die beiden geraubten Jünglinge betraf, so machte ich mit ihnen ein höchst vortheilhaftes Geschäft, indem ich sie um das vierfache des Werthes ihrer Stellvertreter nach Mekka verkaufte , wo kein Engländer sie entdecken wird, denn jene heilige Stadt darf bekanntlich kein Ungläubiger betreten.“

    So erzählte Mohamed Rais unter dem Beifall…

    http://books.google.de/books?id=alxCAAAAcAAJ&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false

  2. 2 Prosemit 20. Februar 2011 um 07:06

    Noch ein Zusatz, der aber den Lesern dieses Blogs bekannt ist…

    Die meisten Negersklaven wurden kastriert. Bedingt durch die hohe Todesrate waren diese beim Verkauf ungefähr das vierfache wert und der mohammedanische Sklavenhalter hatte keine Genkonkurrenz im Hause.

    Die Sklaverei konnte und kann man auch heute nicht verbieten, da sie vom Propheten selber den Rechtgeleiteten erlaubt ist und dieses Gesetz Allahs über jedem menschlichen Gesetz steht.

    Es gibt einen wenig bekannten, aber dramatischen Unterschied zu den Sklaven im Süden Amerikas. Onkel Toms Hütte beschreibt es unwissentlich. Die alten Sklaven erhielten auf den amerikanischen Farmen ihr Gnadenbrot, in den mohammedanischen Ländern wurde der „unbrauchbare“ gewordene Sklave in der Regel kurzerhand entsorgt.

  3. 3 Prosemit 20. Februar 2011 um 07:17

    Derselbige Sklavenhändler aus Dschidda :

    Einmal hatte er bei einer Haussuchung, welche ein nicht hinlänglich bestochener Pascha in Begleitung eines englischen Consularbeamten bei ihm anstellte , drei Negersklaven in einen Koffer eingesperrt und denselben zum Fenster hinausgeworfen, wo dann die armen Schwarzen das Genick brachen.

    „Ein schwerer Verlust“, seufzte er, „diese Neger kosteten mich wenigstens hundert Thaler.“

    Ein ander Mal hatte er eine Oeldscha (weisse Sklavin) um ihre Anwesenheit in seinem Hause zu erklären, einem seiner Knechte zur Frau geben müssen.

    „Auch ein Verlust“, meinte er, „denn, obgleich ich sie meinem Knechte später wieder abnahm und verkaufte, so wäre sie doch als Jungfrau zweitausend Piaster mehr werth gewesen.“

  4. 4 Karl Eduard 20. Februar 2011 um 07:49

    Danke für die interessanten Ergänzungen.

  5. 5 Prosemit 20. Februar 2011 um 08:06

    Der Wert von Maltzans Buch liegt in der heute noch sehr amüsanten und lesbaren Sprache und daß er einer der, im wahrsten Sinne des Wortes, Handvoll Reisender war, die sich als Ungläubige nach Mekka gewagt haben – unter ständiger Lebensgefahr. Sein Vorgänger war der berühmte Richard Francis Burton, dem wir unter anderem auch eine der ersten und besten Übersetzungen von Tausendundeiner Nacht zu verdanken haben. Beides excellente Kenner des Mohammedanismus und der arabischen Kultur.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Maltzan

  6. 6 Prosemit 20. Februar 2011 um 08:17

    Wer Burtons Übersetzung von Tausendundeiner Nacht lesen will :

    http://www.wollamshram.ca/1001/index.htm

    Die für mich beste Deutsche Übersetzung :

    Die Erzählungen aus den Tausendundein Nächten. Vollständige deutsche Ausgabe in sechs Bänden. Nach dem arabischen Urtext der Calcuttaer Ausgabe aus dem Jahr 1839. Übertragen von Enno Littmann. KOMET Vlg. ISBN 3-89836-308-2. Neuausgabe der 6-bändigen Insel-Ausgabe. Redigierter Text.

    Frei erhältlich ist die etwas schwerfällige Übersetzung von Dr. Gustav Gustav Weil, sie ist gleichzeitig im damaligen Zeitgeist „entschärft“.

    Die Greve Übersetzung lohnt nicht, da sie die englische Burton Ausgabe übersetzt.

  7. 7 Prosemit 20. Februar 2011 um 09:31

    Wer eine (wie üblich) völlig verlogene Darstellung der Sklaverei im Mohammedanismus lesen will…


    11. Sklaven und Islam?

    Der koranische Offenbarung kam in einer Zeit, in der Sklavenhaltung zum Alltag gehörte, wobei die Sklavenhaltung nicht dem islamschen Geist von Freiheit und Gleichheit der Menschen entspricht. Verschiedene Gebote Allahs und seines Gesandten Muhammad (Friede sei mit ihm) führten dazu, die Sklavenhaltung in kurzer Zeit aus dem Alltagsbild islamisch geprägter Gesellschaften zu beseitigen – nicht mit der Brechzange, sondern schrittweise und mit überzeugender Didaktik. (!!!! Prosemit. Atemberaubend. Taqiyya vom Feinsten)

    Um dies zu verdeutlichen, beantworten wir einige spezielle Fragen zu diesem Thema:

    * Warum gab es im Islam Unfreie? Waren es diejenigen, die vorher schon Sklaven gewesen waren und daher noch jemandem gehörten oder waren es ausschließlich Kriegsgefangene? Sklaven durften nur als Kriegsgefangene genommen werden und zwar auch nur dann, wenn der Feind seine Gefangenen auch versklavt. In der Geschichte des Propheten ist nachzulesen, wie er durch die Heirat einer edlen gefangenen Sklavin ihr ganzes Volk aus der Sklavenschaft befreit hat, weil die Gefährten des Propheten keine Sklaven haben wollten, die in verwandschaftlichem Verhältnis zum Propheten standen. (!!! Lächerlich!!!)

    * Warum mussten die Muslime nicht alle ihnen unterstehenden Unfreien freilassen (zumindest die Gläubigen)? Dies ging nicht so einfach von heute auf morgen, da Sklavenhaltung zur damaligen Lebensart dazugehörten. Die Leute waren es gewohnt, bestimmte Aufgaben nicht selbst zu machen. Die Entsklavung der Gesellschaft kam aber indirekt: Die Freilassung von Sklaven wurde vom Propheten immer wieder zu den besten Taten gezählt. Für verschiedene Fehltritte wurde als Sühne die Freilassung von Sklaven festgelegt. Außerdem waren deutliche Regeln zur guten Behandlung der Sklaven festgelegt (dass sie beispielsweise vom selben Essen wie der Herr aßen und dieselben Kleider trugen – also keine Herabstufung im Alltag erfahren durften). Folgende zwei Hadithe sind sehr anschaulich:
    o Der Gesandte Allahs Segen und Heil auf ihm sagte: „Eure Sklaven sind eure Brüder ! Allah hat euch die Oberhand über sie gegeben. Wer dann die Oberhand über seinen Bruder hat, der soll ihm etwas zu essen geben, von dem er selbst ißt, und ihm als Kleidung geben, von der er sich selbst kleidet. Traget ihnen nicht das auf, was über ihre Kraft hinaus geht; und wenn ihr ihnen etwas auftraget, das über ihre Kraft hinaus geht, so helft ihnen dabei!“ (Buchariüberlieferung als authentisch)
    o Abu Huraira berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Wer einen muslimischen Sklaven freiläßt, dessen Körperteile rettet Allah vor der Höllenfeuer [..]“ (authentisch)

    * Durfte ein Mann mit einer ihm gehörenden unfreien Frau schlafen, ohne mit ihr verheiratet zu sein? Ja, ein Mann durfte mit seiner Sklavin schlafen. Doch wenn er seine Sklavin schwängerte und diese ein Kind bekam, musste er sie frei lassen und sie zur Ehefrau nehmen. Ihr Kind ist dann natürlich auch frei. Auch hier zeigt sich wieder, dass durch eine solche Regel die Sklavenschaft in abgeschafft werden sollte.

    * Gab es auch Frauen, die unfreie Männer besaßen und durften diese dann mit jenen schlafen, ohne mit ihnen verheiratet zu sein? Ja, Frauen, die Sklaven besaßen gab es. Sie durften aber nicht mit ihnen schlafen, ohne mit ihnen verheiratet zu sein, weil die Kinder den Namen (Abstammung) und Status des Mannes bekämen. Hierdurch würden wieder neue Sklaven dazu kommen. Wenn eine Frau mit einem Sklaven den Beischlaf suchte, musste sie ihn zuerst freilassen.

    Die Unverfrorenheit ist schon wieder bestechend!

    islam.de/1641.php#sonst/sklaven01.html

  8. 8 Prosemit 20. Februar 2011 um 09:34

    Die Stellungnahme oben vom Zentralrate der Muslime…

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_im_Islam

  9. 9 Rucki 20. Februar 2011 um 14:44

    Ich habe gerade das Buch ausgelesen,

    Egon Flaig, „Weltgeschichte der Sklaverei“!

    Absolut empfehlenswert!!!!

    Die Abschaffung der Sklaverei ist der europäischen Kultur zu verdanken, die sich auf die Grundlagen des christlichen Menschenbildes gründtete und über Jahrhunderte geführt wurde.

    Egon Flaig zeigt am Ende des Buches auch an, dass dieser Kampf vielleicht nur ein vorübergehender Erfolg gewesen sein könnte, wenn die Afrikaner nicht kapieren, in welchen Mass sie selbst, über Jahrhunderte hinweg, Sklavenfänger waren.

  10. 10 Karl Eduard 20. Februar 2011 um 16:59

    @Rucki

    Das ist ja das verdammenswerte.


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